Nur wenige Tage nach der Vorstellung des viel kritisierten “Klimapakets”, das vor allem Autofahrer noch stärker belasten soll, ohne dabei einen nennenswerten Effekt auf das Klima zu haben, sorgt die Bundesregierung mit ihrem doppelzüngigen Verhalten für Aufregung: Bundeskanzlerin Angela Merkel und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer fliegen mit zwei verschiedenen Flugzeugen in die USA.
Merkel und AKK fast zeitgleich am gleichen Flughafen
Mitglieder der Bundesregierung lassen sich auf Dienstreisen von der Flugbereitschaft der Luftwaffe fliegen. Die Bundeskanzlerin und ihre Minister reisen meistens überaus komfortabel mit den Airbus-Fliegern “Konrad Adenauer” und “Theodor Heuß”. Am heutigen Sonntag flogen Merkel und Kramp-Karrenbauer mit den Maschinen der Bundeswehr an die US-Ostküste, Merkel nach New York, um an dem UN-Klimagipfel teilzunehmen, die Verteidigungsministerin nach Washington, um sich dort mit ihrem US-amerikanischen Amtskollegen zu treffen. Das Absurde: Beide starteten fast zeitgleich auf dem Berliner Flughafen Tegel, nur etwa 30 Minuten von einander entfernt.
Truppentransporter mit 214 Plätzen fliegt mit 15 Mitarbeitern
Der Grund für die Flieger-Posse der Regierung: Ursprünglich sollte Kramp-Karrenbauer in der Maschine der Kanzlerin bis nach New York reisen, um von dort mit einem Linienflug nach Washington zu gelangen. Wie später bekannt wurde, lehnte dies jedoch das Bundeskanzleramt ab: Um Platz im Merkel-Flieger zu finden, hätte Kramp-Karrenbauer auf einen Großteil ihres Stabes verzichten müssen, selbst einige ihrer engsten Mitarbeiter hätten nicht mitfliegen können. So bestellte die Befehlshaberin der Bundeswehr kurzerhand einen Truppentransporter, der Platz für über 200 Personen bietet, und flog mit gerade einmal 15 Mitarbeitern in die amerikanische Hauptstadt.
Die Real-Satire, dass es ausgerechnet bei einer Reise zum Klima-Gipfel nicht möglich war, neben der Kanzlerin auch noch eins der wichtigsten Mitglieder des Bundeskabinetts mitzunehmen, wurde von der Regierung mit den unterschiedlichen Flugstrecken, Delegationsgrößen und Terminen der Minister gerechtfertigt. Es sei versucht worden, die Flugreisen der Regierungsmitglieder zu “optimieren”.
Kritik kommt ausgerechnet von den Grünen
Wegen der bigotten und abgehobenen Verhaltensweise, Mittelstand und Industrie im Rahmen des Klima-Wahnsinns mit Abgaben wie CO2-Steuern zu drangsalieren, und gleichzeitig völlig ungeniert auf Kosten des Steuerzahlers durch die Welt zu jetten, steht das Kanzleramt unter Druck. So äußerte sich etwa der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag Tobias Lindner:
Der Umgang in der Bundesregierung mit den Maschinen der Flugbereitschaft hat das Niveau von Kleinkindern, die sich um Sandförmchen streiten.
Dass jedoch ausgerechnet von den Grünen die deutlichste Rüge am Verhalten der Regierung kommt, war zwar zu erwarten, zeigt aber auch hier die Scheinheiligkeit der Öko-Partei auf: Wie unzensuriert erst kürzlich berichtete, fliegen die grünen Abgeordneten des Bundestags mit Abstand am meisten. Alleine in dieser Legislaturperiode kommt die Fraktion auf über 1.100 Flüge – einer davon sogar zu den Fidschi-Inseln.