Dass sich Ex-Kanzler Sebastian Kurz ausgerechnet Vitali Klitschko, den ehemaligen Boxweltmeister und Kiewer Bürgermeister als Unterstützer auf die Wahlkampfbühne der ÖVP holt, wundert nicht nur Kurz-Gegner, sondern auch viele Parteifreunde. Gegen Klitschko und seine Amtsführung in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gibt es nämlich massive Korruptionsvorwürfe.
Andrij Bohdan, Präsidialamtschef des neuen ukrainischen Staatspräsidenten Wolodymyr Selenskyi, hat sich auf die Amtsführung von Klitschko im Zusammenhang mit Unregelmäßigkeiten bei Bauvorhaben eingeschossen.
20 Millionen US-Dollar für Klitschkos Amtsverbleib in Kiew?
Selenskyi und Bohdan wollen Klitschko als Verwaltungschef Kiews durch die Regierung ablösen. Bis zum Amtsantritt Klitschkos war das Amt des Bürgermeisters als politisches Oberhaupt für den eigenen städtischen Verwaltungsbereich und das Amt des Verwaltungspräsidenten für übertragene, staatliche Agenden getrennt. Klitschko ließ sich 2014 die staatlichen Agenden mitübertragen und wurde so zum allmächtigen Chef der Stadt Kiew.
Präsidialchef Bohdan behauptet nun, dass eine Gruppe, die Klitschko unbedingt in der Doppelfunktion halten will, bis zu 20 Millionen US-Dollar dafür angeboten hat, dass dieser im Amt bleibt. Selenskyi ist unter anderem auch deshalb so deutlich als Staatspräsident gewählt worden, weil er mit der Korruption, die sich seit 2014 ausgebreitet hat, Schluss machen möchte.