In Österreich wurde die Südtirol-Debatte dazu genutzt, den Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf wieder einmal mit Rücktrittsaufforderungen einzudecken. Die heimischen Medien sind dankbar aufgesprungen. Aus größerer geographischer Entfernung zeigen Journalisten mehr kritische Distanz.
Die Stuttgarter Nachrichten haben zur Lage in Südtirol einen Artikel veröffentlicht, der sich auch mit dem aktuellen Zustand der Autonomie auseinandersetzt. Dabei erfahren sie aus der Südtiroler Landesregierung, dass es ein belastetes Klima zwischen Rom und Bozen gebe. Eine immer stärkere Einmischung der Zentralregierung führe dazu, dass sich die Deutschsprachigen nicht besonders stark mit dem italienischen Staat identifizieren würden.
Eine solcherart sachliche Diskussion täte auch Österreich gut. Angesichts der "Grafobie" vieler Politiker und Journalisten scheint sie hierzulande leider nicht möglich.