Vertauschte Rollen heute im Untersuchungsausschuss: Befragt wurde Chefinspektor Johann Gärtner vom Büro für Interne Angelegenheiten, der die Ermittlungen gegen den Kriminalpolizisten Uwe Sailer leitet. Er wurde jedoch weniger befragt als vielmehr informiert. Der FPÖ-Abgeordnete Walter Rosenkranz lieferte ihm einige Anhaltspunkte für die weiteren Ermittlungen.
Konkret geht es um eine Broschüre des Landes Oberösterreich aus dem Umfeld des Grün-Landesrates Rudi Anschober. Im Impressum auf der letzten Seite steht unter "Redaktion" eingetragen: Susanna Sailer, Freies Redaktionsbüro, Römerstraße 70, 4020 Linz – die Ehefrau des Datenforensikers Uwe Sailer. Die Broschüre ist im August 2009 erschienen – nur wenige Wochen nach dem intensiven Mailkontakt zwischen Uwe Sailer und dem Grün-Abgeordneten Karl Öllinger zum Zwecke der Bespitzelung freiheitlicher Politiker.
Chefinspektor Gärtner räumte auf Fragen Rosenkranz ein, dass es bei derartigen Fällen durchaus üblich sei, im wirtschaftlichen Umfeld des Beschuldigten zu ermitteln und auch die Möglichkeit eines Umgehungsgeschäftes geprüft werden könnte. Umso mehr zumal das wirtschaftliche Umfeld des Ehepaars Sailer tatsächlich untersuchungswürdig erscheint. Im Internet findest sich auf einer Subseite des Mediencoaching-Unternehmens ein Impressum, das auf eine eingetragene Handelsgesellschaft "Sailer und Partner EHG" verweist. Im Firmenbuch findet sich die Gesellschaft jedoch nicht eingetragen. Möglicherweise sind auch beide Ehegatten Sailer in dieser Firma Partner, sodass ein Auftrag an Frau Sailer auch automatisch Herrn Sailer finanzielle Vorteile bringen würde. Vergeblich sucht man hingegen die Startseite des umtriebigen Ehepaars: Mediencoaching.at ist eine Baustelle.