Dienstag Abend greift der fünfmalige Weltmeister Brasilien mit seinem ersten Spiel ins WM-Geschehen ein. Auch diesmal zählt die mit zahlreichen Stars des internationalen Fußballs gespickte Selecao zu den großen Turnierfavoriten. Namen wie Julio Cesar, Lucio, Kaka (Bild links) sind jedem Fußballfan ein Begriff. Doch nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf den Publikumsrängen sind wir von vergangenen Turnieren ein Spektakel gewohnt. Die zu Sambaklängen tanzenden Fans machen aus jedem Auftreten des Teams ein Fußballfest. Es steht allerdings zu befürchten, dass auch der brasilianische Samba dem primitiven Vuvuzela-Getröte zum Opfer fallen wird.
Brasilien ist nach Südafrika 2014 das nächste Gastgeberland einer Fußball-WM und die Vorfreude ist schon groß. Fußball hat in Brasilien eine lange Tradition und ist Volkssport Nummer eins. Doch das war nicht immer so. Seinen Anfang in Brasilien nahm diese Sportart Ende des 19. Jahrhunderts in noblen englischen Klubs und war vorerst Eliten vorbehalten. Das erste belegte Spiel auf brasilianischen Boden fand 1895 statt. 1898 gründete der Hamburger Hans Nobiling den "Sport Club Germania". Diesem Verein entstammt auch das erste brasilianische Fußballidol, der Deutschbrasilianer Arthur Friedenreich (Bild rechts unten). Zum Massensport entwickelte sich Fußball in Brasilien erst in den frühen 20er Jahren des 20. Jahrhunderts.
[adsense:468×60:9459532571]
Wie jedes Mal sind auch heuer die Ansprüche groß, der Titel ist Pflicht. Ein Erfolg mündet in nationale Ekstase, jede Niederlage in kollektive Depression. Auch diesmal wird während der Spiele das öffentliche Leben still stehen und die ganze Nation vor den Fernsehgeräten mit ihrem Team mitfiebern.
Auftaktgegner Nordkorea sollte auf dem Weg zum erhofften Weltmeistertitel keine Hürde darstellen – ein Sieg ist programmiert. Nordkorea unterhält zahlenmäßig eine der größten Armeen der Welt und füllt die Schlagzeilen durch feindselige Akte gegen den Nachbarn Südkorea. Sportlich stellt das Land allerdings keine Größe dar. Die bisher einzige WM-Teilnahme 1966 endete aber immerhin mit dem beachtlichen Erreichen des Achtelfinales, wo man Portugal mit 3:5 unterlag.
Foto Kaka: Roberto Vicario