Erst vor zwei Tagen zollte das Parlament den heimatvertriebenen und ihren großartigen wirtschaftlichen Leistungen Anerkennung. Der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf und FPÖ-Vertriebenensprecherin Anneliese Kitzmüller gaben zu diesem Thema ein Buch heraus und stellten es vor. Mit der Anerkennung durch die Stadt Wien und ihre großteils roten Funktionäre ist es hingegen nicht weit her: Sie lassen den Donauschwabenplatz in Wien-Floridsdorf zum Hundeklo verkommen.
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Die Donauschwaben, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Österreich erreichten, konnten von Glück sprechen. Zehntausende waren ab 1944 dem Wüten der Tito-Kommunisten zum Opfer gefallen. Mord, Folter und Vergewaltigung waren ihr Schicksal in jenen Zeiten. Dennoch integrierten sich die Überlebenden schnell in Österreich und trugen ihren Teil zum Aufbau des vom Krieg zerstörten Landes bei.
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Sie setzten damit die Geschichte fort, die nach der Zweiten Türkenbelagerung Wiens begonnen hatte. Die kaiserliche Armee eroberte nach 1683 große Gebiete am Balkan von den Türken zurück und errichtete die sogenannte Militärgrenze. Diese Region war von den langen Kriegszügen stark in Mitleidenschaft gezogen worden, die Bevölkerung stark dezimiert. In vielen Gebieten des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation wurden Siedler angeworben, um das Land wieder fruchtbar zu machen – und das taten sie mit großem Erfolg. Später gingen viele große Persönlichkeiten aus den Reihen dieser „Donauschwaben“ genannten Siedler hervor. Der Bogen spannt sich vom Dichter Nikolaus Lenau über den Arzt Ignaz Semmelweiß bis in die Gegenwart zur Nobelpreisträgerin Herta Müller. Um an diese große Geschichte und die alte Heimat zu erinnern, wurden in verschiedenen Bundesländern Plätze und Straßen nach den Donauschwaben benannt.
Wiener SPÖ schaut lieber auf ihre Wähler
Dass für die Wiener SPÖ weder die historische Leistungen noch die Nachkommen der Donauschwaben von Bedeutung sind, zeigt der Zustand des Donauschwabenplatzes im 21. Wiener Gemeindebezirk. Der Platz ist auf gut wienerisch gesagt eine „Gstätt’n“, die hauptsächlich als Hundeklo herhalten muss. Gerade einmal ein Kotsackerlspender wurde aufgestellt. Die Donauschwaben protestierten gegen diese völlige Missachtung „ihres“ Platzes, freilich umsonst. Während die SPÖ sich für Hassrapper aus dem Mittleren Osten einsetzt, sind ihr Altösterreicher gänzlich egal – frei nach dem Motto: „Man muss halt auf seine Wähler schauen.“ Als Reaktion darauf haben die Donauschwaben in einem Akt der Verzweiflung sogar die Umbenennung des Platzes beantragt, sollte er nicht endlich saniert werden. Konkrete Pläne liegen vor, werden aber nicht umgesetzt, 120.000 Euro würde die Umgestaltung kosten.
Einzig FPÖ-Vertriebenensprecherin Anneliese Kitzmüller und der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf nahmen sich des Themas an und fordern von der Stadtverwaltung, endlich eine Sanierung in Angriff zu nehmen. „Das derzeitige Erscheinungsbild des Donauschwabenplatzes ist eine Zumutung für die dort lebenden Menschen und ein Schlag ins Gesicht der Wiener Bürger mit donauschwäbischen Wurzeln", meint Martin Graf.