Noch bis zum 17. Dezember zeigt der bekannte Maler Helmut Ditsch seine Bilder in einem Zelt auf dem Heldenplatz. Die Ausstellung findet als krönender Abschluss der Feierlichkeiten statt, die die argentinische Botschaft anlässlich des 200. Jahrestages der Unabhängigkeit Argentiniens in Österreich abhält. Das Zelt, wo die wertvollen Gemälde des Mannes zu sehen sind, der sowohl argentinischer als auch österreichischer Staatsbürger ist, steht im Bereich der Erzherzog-Karl-Statue. Anlässlich der Eröffnung nahm sich der Künstler im Unzensuriert-Interview kein Blatt vor den Mund und kritisierte die Zustände der heimischen Kunstszene schonungslos.
Ditsch hat bis dato 400 Werke geschaffen und 400 Werke verkauft. Seine überdimensionalen Bilder werden nicht gehandelt, sondern direkt an Sammler verkauft. Diesen ist ein Ditsch so um die 600.000 Euro wert.
Filmisches Gedächtnis
Helmut Ditsch, der 1962 in Buenos Aires, Argentinien, geboren wurde und von 1988 bis 1993 an der Akademie der bildenden Künste in Wien Malerei studierte, malt Landschaften, Berge, Eis und Wüsten in Öl- und Acryl-Technik. Sein Wüstenbild mit dem Titel „Point Of No Return II“ ist 150 x 240 cm groß. Ditsch sieht sich als „Bildhauer“, der seine Werke aus einem filmischen Gedächtnis heraus schafft. Eine Landschaft habe er erst zehn Jahre nach der Betrachtung gemalt – aus der Erinnerung heraus.
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Ob Gebirge, Wüste oder Eis – es ist nicht allein die gewaltige Natur, die den Maler bewegt, sondern wohl ein Gefühl der Einigkeit mit dieser Natur – nicht zu verwechseln mit Einsamkeit. Auch die ist es – selbstverständlich –, die mitspielt, denn Menschen sind in den Bildern nicht zu finden und die Spuren ihres Wirkens nur in Ausnahmefällen. Die Bergriesen in den Anden zeigen sich ebenso unnahbar wie die bescheideneren Karawanken Südkärntens oder die turmhohen Eisabbrüche Patagoniens. Mit den Eisbildern hat Helmut Ditsch endgültig darauf verzichtet, die Anwesenheit menschlicher Existenz überhaupt als Möglichkeit zu erwägen. Hier zeigt sich die Natur nun eindeutig und ohne Kompromiss so wie sie vielleicht schon vor nahezu 200 Jahren von einigen Malern – allerdings unter religiösem Aspekt – gesehen wurde: nicht als Lebensraum von Menschen, sondern respekteinflößend, unantastbar und vielleicht sogar anbetungswürdig.