Die Finanzkrise ist noch längst nicht überstanden: Im Innenministerium gibt es Pläne, die im Falle der Zuspitzung der Lage die Bevölkerung davon abhalten, ihr Geld von den Banken zu beziehen, wie der "Presse" bestätigt wurde. Sie wurden bereits zu Beginn der Krise im Jahr 2008 geschmiedet. Tritt demzufolge ein einschneidendes Ereignis wie der Kollaps der Währung oder ein Austritt aus der Eurozone ein, so sind die Banken verpflichtet, ihre Schalter zu schließen, um einen "Ansturm" der Bürger auf ihr Geld zu verhindern. Auch sämtliche Bankomaten werden in diesem Falle deaktiviert.
Foto: redspotted/flickr.com
Hintergrund der geplanten Blockade ist, wie in solchen Fällen gerne argumentiert wird, die Vermeidung von aus dem Volk ausgehenden Bedrohungen des Staatskonstrukts: 2002 wurden in Argentinien im Zuge einer Krise die Banken gewaltsam gestürmt, auch 2008 in Athen waren ähnliche Dynamiken zu beobachten. Um "die Infrastruktur zu schützen" wurden deshalb in Österreich die entsprechenden Pläne der Exekutive erarbeitet.
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Doch die physische Sicherheit dürfte nicht der einzige Grund dafür sein, den Bürgern den Zugang zu ihrem Besitz zu verwehren: Die Beträge, die auf den Konten eingezahlt wurden, liegen natürlich nicht in den Banken gelagert, sondern sind größtenteils nur virtuell, in Form von Anlagen oder Transaktionen, im "Besitz" der Banken. Würden nun alle Bürger gleichzeitig versuchen, das ihnen zustehende Geld aus den Banken zurückzuholen, wäre die Bankenstruktur selbst essentiell gefährdet – und mit ihr das Finanzsystem des Staates.