Am 24. Jänner wollte der grüne Bildungsminister im Saarland, Klaus Kessler, zwei Schulen der konservativen Piusbruderschaft in der Landeshauptstadt Saarbrücken schließen. Betroffen sind die Grundschule St. Arnual und die Erweiterte Realschule Herz Jesu des Don-Bosco-Schulvereins. Dass es sich dabei um einen politisch motivierten Akt handelt, lässt schon der Zeitpunkt in den Semesterferien vermuten.
Foto: www.don-bosco-sb.de
Dieser wird vom Anwalt des Schulvereins heftig kritisiert, denn eine Schließung einer Schule mitten im Schuljahr stellt vor allem für die Schüler, die kurz vor ihrem Abschluss stehen, eine Zumutung dar. Diese müssten dann Ihr Abitur in anderen Bundesländern und mit anderen Lehrplänen ablegen. Um dies zu verhindern, hat die Schule eine Klage gegen den Bescheid und ein vorläufiges Rechtsschutzverfahren beim Verwaltungsgericht eingereicht. Letzten Meldungen zufolge mit Erfolg. Das saarländische Verwaltungsgericht urteilte, eine konkrete Gefährdung der mehr als 60 dort unterrichteten Schüler sei nicht ersichtlich. Ob sich der grüne Minister damit zufrieden geben oder auf Kosten des Steuerzahlers Berufung einlegen wird, bleibt abzuwarten.
Grüner Minister ortet Erziehungs-Extremismus
Die Begründung für den staatlichen Willkürakt lässt tief blicken, denn seitens des zuständigen Ministers wurde die drohende Schließung mit der Gefährdung des Kindeswohls begründet. Da es sich bei dem Minister um einen Grünen handelt, darf man unter der Gefährdung der Kinder nicht etwa abscheuliche Missbrauchsvorwürfe verstehen, wie sie bei der linken reformpädagogischen Odenwaldschule und dem dazugehörigen Eliteinternat ans Tageslicht kamen. Vielmehr handelt es sich um den Vorwurf so genannter "Rohrstock-Pädagogik". Laut Minister Kessler sollen die Pädagogen an den Privatschulen "Extremisten im Erziehungsbereich" sein.
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Dieser Vorwurf wird von den Elternvertretern unter Bezug auf das vielschichtige und ausgewogene Betreuungsangebot aufs Schärfste zurückgewiesen. Auch die zuständige Schulbehörde sah bis dato bei zahlreichen Prüfungen keinen Grund für Beanstandungen. Dass es keine Hinweise auf Unregelmäßigkeiten gibt, bestätigte die zuständige Schulrätin des Saarlands in einer Anfrage vom 19.11.2010 hinsichtlich der ministeriellen Schließungsabsicht.
Schulen gelten als Vorzeigeprojekt
In Expertenkreisen gelten die konservativen Schulen als Vorzeigeprojekt, das durch kleinere, homogene Schulklassen und ein außergewöhnliches sportliches und kulturelles Angebot besticht. Probleme wie Schulhofgewalt, Ausländerproblematik, Diebstahl, Vandalismus und Drogen kennt man dort nicht. Vielleicht sollten die Schulen deshalb weichen, da ihr Konzept ansonsten "Schule machen könnte".