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28. September 2011 / 10:49 Uhr

“Ich lach´mich tot” – Sarrazin legt nach

Thilo SarrazinAm Donnerstag hält Thilo Sarrazin er auf Einladung des Bauernbundes einen Vortrag in Graz. Dies nahm der „Kurier“ zum Anlass für ein (für den Interviewer schmerzensreiches) Gespräch. Unzensuriert.at hat gestern bereits auszugsweise darüber berichtet. Neben der Abwehr des Vorwurfs der Islamfeindlichkeit zeigt Sarrazin darin auch andere wesentliche Zusammenhänge auf.

Thilo Sarrazin

Thilo Sarrazin

Ohne Sozialhlfe würden viele Zuwanderer das Land verlassen, sagt Sarrazin.
Foto: Richard Hebstreit / Wikimedia (CC BY 2.0)

Gleich zu Beginn erteilt er der Idee von Vermögensteuern eine Absage. Während 40 % der Deutschen gar nichts zahlen, geben die oberen 10 % mehr als 50 % ihres Einkommens ab. Das sei schon sehr viel Umverteilung, man solle lieber das Migrationsproblem angehen („In Berlin gibt es gegenwärtig einen starken Zustrom von rumänischen Roma und bulgarischen Türken, die alle im Jahr 2014 ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht und Anspruch auf deutsche Sozialhilfe haben werden.“). Man sollte das Aufenthaltsrecht und vor allem das Sozialrecht ändern („Zuwanderer bekommen für mindestens zehn Jahre keine Sozialtransfers“).

Mit den Muslimen müsse man Klartext reden: „Irgendwann werdet ihr Deutsche, auch wenn ihr natürlich weiterhin türkisch kochen und in die Moschee gehen könnt, und wenn ihr das nicht wollt, dann geht besser zurück. Umfragen zeigen, dass über 60 Prozent der Türken in Deutschland nicht oder nicht gut Deutsch sprechen, und ein Drittel würde sofort Deutschland verlassen, wenn es keine deutsche Sozialhilfe gäbe.“ Jeder könne so viele Kinder wie er will haben, aber es dürfe von staatlicher Seite „keinerlei Anreize geben, aus materiellen Gründen Kinder zu bekommen“. Er, Sarrazin, halte nichts von der „pubertären Reaktion des Beleidigtseins“ mancher Migranten – und: „In einem europäischen Rechtsstaat, der allen die gleichen Chancen bietet, ist Integration in erster  Linie eine Bringschuld.“

Türken beheben Facharbeitermangel nicht

Schließlich scheitert Interviewer Andreas Schwarz erneut, als er das Facharbeitermangel-Argument ins Treffen führt: „Ich lach´ mich tot. Es gibt einen Facharbeitermangel, aber 40 Prozent der Türken in Deutschland haben keine  Berufsausbildung. Durch die Art des Zuzugs in den sechziger und siebziger Jahren haben wir die Probleme, die wir heute mit dem Facharbeitermangel haben, großenteils erst geschaffen. Wir haben auf die Zeugung eigener Kinder verzichtet und wenig-bildungsbereite muslimische Migranten hereingelassen. Deutsche, die gar nicht geboren wurden, können natürlich weder Facharbeiter noch Ingenieure werden.“

Auf die SPD angesprochen meint Sarrazin, dass diese in Berlin, dort wo ein Anbiederungskurs gefahren wurde, stark verlor und wo nicht, deutlich gewann, auch in migrantenstarken Gebieten.

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