Bei den letzten belgischen Wahlen wurde einmal mehr der europäische Rechtsruck deutlich. Doch nicht alle Parteien, die sich unter dieser Bezeichnung sehen, setzen sich tatsächlich für Volk und Kultur ein. Flanderns Innenminister Geert Bourgeois von der N-VA, der "Neu-flämischen Allianz" – mit mehr als 25 Prozent bei den letzten Wahlen stärkste Kraft in Flandern – hat im Oktober sieben neue Moscheen auf einmal genehmigt, wie eine Anfrage der Vlaams Belang ergab.
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Dessen Vorsitzender Filip Dewinter setzt sich stark gegen jegliche Unterstützung von Moscheen ein: "In Moscheen wird ständig eine Botschaft gepredigt, die im Widerspruch zu unseren Ansichten steht, etwa über die Grundfreiheiten, die Gleichstellung von Männern und Frauen sowie die Trennung von Kirche und Staat. Der Islam ist das Haupthindernis für die Integration der hier lebenden Ausländer." Wird eine Moschee in Belgien vom Staat anerkannt, so stehen Tür und Tor für Förderungen offen: Alleine 2011 wurden fast 538.000 Euro an Subventionen für Moscheen ausgeschüttet, nach den neuen Genehmigungen dürfte sich dieser Wert zukünftig erhöhen.
Die Anzahl der förderfähigen Moscheen ist mit den neuen Zulassungen von 17 auf 24 angewachsen, über vier weitere wird zurzeit beraten. Minister Bourgeois scheint selbst nicht allzu froh über diese Entwicklung zu sein, er brachte keine einzige Information über Moscheen und deren Finanzierung an die Öffentlichkeit, bis die Anfrage der Vlaams Belang ihn dazu zwang.