Offensichtlich stinkt es dem SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl nach knapp 18 Jahren im Amt zuviel in seiner eigenen Heimatstadt. Anders ist wohl nicht zu erklären, dass in Zeiten der Sparpakete und Belastungswellen, die auf die Wiener Bevölkerung hereinbrechen, für eine eigene Duftstudie Steuergeld ausgegeben wird. Und dies offensichtlich mit Duldung von der obersten Stadtführung, sodass auch der grüne Koalitionspartnerunter Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou keinerlei Widerstand leistet.
Philosophisches Forscherteam arbeitete jahrelang
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Unter der Leitung einer Philosophie-Dozentin forschte ein Expertenteam knapp vier Jahre, um den Wiener Düften auf die Spur zu kommen. Die Projektleiterin Madaline Diaconu in einem Interview in der Tageszeitung Kurier zum „Forschungsansatz“ der Duftstudie: „Eine Stadt, die nach nichts riecht, wäre unerträglich. Sie wäre flach und ihr würde das Gesicht fehlen. Gerüche integrieren auch die Vergangenheit, man soll sie auch in die Gegenwart mitnehmen.“ Insgesamt wurden die Ergebnisse dieser Studie auf nicht weniger als 660 Seiten in der Publikation „Sensorisches Labor Wien“ festgehalten.
Wien riecht nach Rosen, Kaffeehaus und Fiaker
Im vierjährigen „Forschungszeitraum wurde laut Kurier „gemessen, gerochen, bewertet und analysiert.“. Herausgekommen ist – wie nicht anders zu erwarten: Wien riecht unter anderem nach Rosen, Kaffeehaus und Fiaker. Es wurden aber auch „frische Wiesen“, „modrige Erde“, und „Bratwurst-Duft“ wissenschaftlich festgehalten. Und man kam zur eigenwilligen Feststellung, dass der „Körpergeruch von Schweinefleisch-Konsumenten“ für türkische Zuwanderer unangenehm ist.
Duftstudie kostet den Steuerzahler 383.000,- Euro
Im Laufe der vierjährigen Laufzeit der tiefgründigen Forschungen hat sich jedenfalls auch ein weiterer Duft zur Eindrucksskala der Betroffenen hinzugefügt, der wunderbare Duft des Geldes. Denn die philosophische Duftstudie hat den Wiener Steuerzahler nicht weniger als 383.000 Euro gekostet. Ein Betrag der sogar dem ansonsten recht Wien und SPÖ- freundlichen Magazin NEWS sauer aufstößt. Dort findet Redakteur Walter Pohl recht eindeutige Worte über die Sinnhaftigkeit des Projkts: „Schildbürgereien“ und „Schnapsideen“zum Beispiel.