Da die französischen Präsidentschaftswahlen nahen, gibt sich der französische Präsident Sarkozy in letzter Zeit außerordentliche Mühe, sich durch Reden und Aussagen den Sympathisanten des Front National anzuhähern. Wie es auch in Österreich üblich ist, finden die Sorgen der Bevölkerung plötzlich ein offenes Ohr, offensichtliche Zusammenhänge werden plötzlich angesprochen. Dass Sarkozy dadurch früheren Aussagen von sich selbst widerspricht, spielt im Wahlkampf wie so oft keine Rolle.
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"Was das Wahlrecht für Ausländer betrifft, so untergräbt es den republikanischen Staatsgedanken, weil dadurch nur die Türe für die Abstimmung zugunsten von Partikularinteressen, das heißt, Interessen von Parallelgesellschaften, geöffnet wird", erklärte Sarkozy am Samstag vor 8.000 Menschen, obwohl seine Partei bisher den gegenteiligen Kurs eingeschlagen hatte. Auch die Bemühungen seiner Kontrahentin Marine Le Pen, die durch die Opposition gegen das grausame Schächten auf eine neue Basis von Unterstützern gestoßen war, hat Sarkozy plötzlich in seinem Programm: Sein Wunsch sei es, Fleisch mit der jeweiligen Schlachtmethode eindeutig ersichtlich zu kennzeichnen.
Sarkozy spricht von unkontrollierter Einwanderung
Die Zustände in Frankreich müssen bereits außer Kontrolle sein, wenn Sarkozy öffentlich seine Beunruhigung über die überhand nehmende Einwanderung zugeben muss: "Die Republik ist nicht mehr imstande, Menschen in angemessener Weise aufzunehmen, wenn sie durch die unkontrollierte Einwanderung überfordert wird (…) denn Einwanderung kann auch ein Problem sein." Auch der Innenminister seiner Partei, Claude Guéant, hatte sich bereits ähnlich geäußert: Er verknüpfte die Einwanderung mit der Unsicherheit auf den Straßen.