Schweizer Behörden haben in den vergangenen 12 Monaten mindestens 10 Reisen von Islamisten in dschihadistische Trainingslager im Ausland festgestellt. Das Schweizer Bundesamt der Polizei "Fedpol" hat nun auch eine neue IT-Abteilung geschaffen, um die Seiten von Dschihad- Angehörigen besser zu überwachen. Grund dazu soll die zunehmende Bedrohung der Schweiz durch radikale Islamisten sein, wie Soeren Kern für das US-amerikanische Gatestone Institut berichtet (deutsche Übersetzung hier).
Doch nicht nur diese Maßnahme erzeugt Spannung in der Schweizer Gesellschaft, die muslimische Bevölkerung hat sich in den vergangenen 30 Jahren verfünffacht, viele Muslime werden selbstbewusster und fordern mehr Anerkennung für ihren Glauben.
Nationale Moslem-Vertretung angestrebt
Die führenden islamischen Gruppen in der Schweiz wollen nun auch ein einziges nationales Vertretungsorgan gründen, das es allen Muslimen im Land ermöglicht, „mit einer Stimme zu sprechen“. Dieses soll „Umma Schweiz“ heißen (Die islamische Nation in der Schweiz) und auf den Grundlagen des islamischen Scharia-Gesetzes aufgebaut sein. Ab 2013 soll die Gruppe funktionsfähig sein. Laut Bericht der Basler Zeitung sind Schweizer Analysten der Meinung, dass diese Initiative versuche, eine „parallele“ gesetzgebende Körperschaft in der Schweiz aufzubauen.
Außerdem erklärte der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS), nun Gelder aus Ländern am Persischen Golf sammeln zu wollen, um in Bern eine dreistöckige Moschee für 20 Millionen Franken (rund 16 Millionen Euro) zu bauen. Diese soll die größte der Schweiz werden. Das Gebäude würde nicht nur einen Gebetsraum für 500 Gläubige beinhalten, sondern auch Konferenz- und Ausbildungsräume, Geschäfte, eine Tiefgarage und einen Garten.
Minarettverbot als Zeichen des Unbehagens
Die nicht-islamische Bevölkerung versucht jetzt das zunehmende Selbstbewusstsein der Muslime zurückzudrängen. Beispielsweise wurde im November 2009 im Referendum die Volksinitiative „Gegen den Bau von Minaretten“ angenommen, die ein gesetzliches Bauverbot forderte. Die Initiative wurde von 57,5 Prozent der Teilnehmer angenommen. Nur 4 der 26 Kantone lehnten die Initiative ab. Befürworter sprechen von einem Zeichen "gegen die Ausbreitung des Islams". Auch viele eher links eingestellte Frauen könnten für das Verbot gestimmt haben, um ein Zeichen gegen die Unterdrückung der Frau im Islam zu setzen.