Peter Pilz wohnt im Gemeindebau. Das ist bereits länger bekannt. Doch seit jüngst die Tageszeitung Österreich groß darüber berichtete, dass der Grüne seit Jahrzehnten nur 66 Euro Monatsmiete (ohne Betriebskosten) bezahlt, ist die Fassade des unbestechlichen „Aufdeckers“ ins Wanken geraten. Pilz ortete sofort eine Medienintrige gegen sich, doch in Wahrheit ist eher die Frage zu stellen, warum die Medien so lang über diesen Umstand schwiegen.
FPÖ-Obmann HC Strache machte das Faktum nämlich bereits vor mehr als zwei Monaten im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt. Er präsentierte dabei Unterlagen, die auch Unzensuriert.at vorliegen: eine Mietzinsliste des Gothehofs in Wien-Kaisermühlen, die anlässlich einer bevorstehenden Sanierung des Gemeindebaus ausgehängt war. Künftig soll Pilz mehr bezahlen – wie auch alle anderen Mieter. Im Vergleich zahlt er jetzt besonders wenig. Er soll die Wohnung von seiner Großmutter übernommen haben und in ihren besonders günstigen Mietvertrag eingetreten sein. Neuere Mieter im Goethehof zahlen pro Quadratmeter wesentlich mehr, darunter auch zahlreiche Menschen mit Migrationshintergrund, derer sich Pilz‘ Partei ja meist besonders annimmt.
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Auf die Veröffentlichung Straches gab es zunächst keine mediale Reaktion. Es scheint, als ob Peter Pilz den besonderen Schutz der Journalistenzunft genießt. Rechtlich ist die Sache zwar völlig in Ordnung, doch moralisch sieht es ganz anders aus. Und gerade Politiker müssen sich auch nach moralischen Kategorien messen lassen, richten ihnen gerade die Medien gerne aus. Dass Pilz nun auf Österreich-Herausgeber Fellner losgeht, weil der seine Leser über das Wohnprivileg des Grün-Abgeordneten aufgeklärt hat, zeigt die Dünnhäutigkeit des Langzeit-Abgeordneten, der beim Austeilen nicht gerade zimperlich ist. Die Menschen jedenfalls sind enttäuscht und empört darüber, dass Pilz seine Wohnung nicht zugunsten eines der unzähligen Wohnungssuchenden mit weit geringerem Einkommen räumen will. Das FPÖ-TV-Magazin, das am Donnerstag um 11 Uhr erscheint, hat sich im Gothehof umgesehen und umgehört.
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Peter Pilz ist auch sonst jemand, der gerne mehr vom Leben hat. Er ist noch in der alten Politiker-Pensionsregelung, forderte unlängst eine Gehaltserhöhung für Politiker und seinen Diplomatenpass wollte er auch nicht abgeben.