In der deutschen Bundespolitik könnte es bald eine ernstzunehmende Alternative zum etablierten Parteiensystem geben. Schon seit vielen Jahren sind Anhänger und Parteimitglieder der Regierungsparteien CDU/CSU und FDP mit ihrer bisherigen politischen Heimat unzufrieden. Eine Gruppe aus ehemaligen CDU- und FDP-Parteigängern, Publizisten und Ökonomen bereitet die Gründung einer neuen Partei mit dem Namen “Alternative für Deutschland” vor. Mit dieser Gruppierung möchte man bürgerlichen Wählern eine attraktive Alternative zur aktuellen Regierungspolitik bieten. In Zentrum der Programmatik soll ein Kurswechsel gegenüber Europäischer Union und gemeinsamer Währungspolitik stehen.
Unterstützer von Henkel bis Schachtschneider
Neben einem unter Merkel und Rösler verfolgten gesellschaftspolitischen Linkskurs stoßen sich viele Konservative und Liberale an der aktuellen Wirtschafts- und Währungspolitik der Bundesrepublik in Sachen Euro und EU. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete, sollen neben dem Ökonom Bernd Lucke als Gründer eine ganze Reihe von prominenten Mitstreitern für das Projekt “Alternative für Deutschland” gewonnen werden, an führender Stelle darunter der Publizist und ehemalige FAZ-Redakteur Konrad Adam und der langjährige CDU-Spitzenpolitiker Alexander Gauland. Daneben werden auch die Namen der Experten Stefan Homburg, Charles Blankart, Joachim Starbatty, Wilhelm Hankel, Karl Albrecht Schachtschneider und Dieter Spethmann als Mitstreiter genannt. Unterstützung soll auch vom langjährigen ehemaligen Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hans-Olaf Henkel kommen, der viele Jahre FDP-Mitglied war.
Neben der Bundestagswahl 2013 ist offenbar auch ein Antreten bei der Europawahl 2014 geplant. Vor allem als “Anti-Euro-Partei”, die die Griechenland-Rettung und den Europäischen Rettungsschirm ESM aufs Korn nimmt, möchte man bei Konservativen und Liberalen punkten.