Erneut zeigt sich, dass die EU in erster Linie als Lobby für Großkonzerne fungiert. In Europa sollen zukünftig, wenn es nach den Verantwortlichen geht, mehr Medikamente an Menschen getestet werden. Dies soll der weiteren Profitsteigerung für die Pharmaindustrie dienen.
Nach den Plänen der Europäischen Union sollen großangelegte Studien künftig in einem beliebigen Mitgliedsland durchführbar sein, die Ergebnisse sollen auf alle anderen Länder übertragen werden können. In Ländern wie Rumänien und Bulgarien sind beispielsweise die Richtlinien lasch, die Studien daher billiger. “Um Fortschritt geht es gar nicht, es geht nur um die wirtschaftlichen Interessen der Pharmaindustrie”, wird die Bundesärztekammer vom deutschen Ärzteblatt zitiert.
Kinder und Behinderte als begehrte Testpersonen
Auch der besondere Schutz von Kindern, Bewusstlosen, Alten und Behinderten wird voraussichtlich gemindert: Die EU möchte die Rahmenbedingungen für die Einwilligung zu Medikamententests lockern, die bis jetzt jene schützt, die nicht vollkommen bewusst über die Risiken eines ungeprüften Medikaments urteilen können – beispielsweise soll die jedenfalls nötige Einwilligung des Erziehungsberechtigten eines kranken Kindes zu Medikamententests gelockert werden. Der “potentielle Eigennutzen” für den Patienten soll künftig hinter dem “Vorteil und Nutzen für die öffentliche Gesellschaft” zurückbleiben, wie die TAZ berichtet.