In den letzten neun Monaten wurden im burgenländischen Grenzgebiet zu Ungarn nicht weniger als 15 Traktoren gestohlen. Für die betroffenen Landwirte bedeutet dies einen Schaden von mehr als einer Million Euro. Zuletzt waren ein und demselben Landwirt im Bezirk Neusiedl gleich zwei Traktoren im Wert von 120.000 Euro entwendet worden. Professionelle ausländische Diebsbanden, die den Weg über die grüne Grenze suchten, haben es seit Mitte 2012 vor allem auf burgenländische Landwirte und ihre Maschinen abgesehen.
Abgelegene Bauernhöfe sind Ziel von Diebsbanden
Vor allem abgelegene, schwer einsehbare Bauernhöfe und deren Geräteschuppen sind bevorzugte Ziele der ausländischen Diebesbanden. Neben modernen Traktoren lassen die Kriminellen aber auch anderes Arbeitsgerät auf den Höfen mitgehen.
Auch die burgenländischen Sicherheitskräfte stehen mit dieser neuen Art der “Beschaffungskriminalität” vor einer Herausforderung. Sie raten den Landwirten, ihre Traktoren und andere hochwertige maschinelle Arbeitsgeräte nicht unbeaufsichtigt und unverschlossen zu lassen. Einfach den Zündschlüssel abzuziehen nutze längst nichts mehr, vielmehr müssten sich die Bauern mit zusätzlich eingebauten Wegfahrsperren, Stromunterbrechungen, Kraftzufuhrunterbrechung und einer Entfernung der Zündsicherungen vor den unliebsamen Besuchern schützen. Mit ähnlicher Kriminalität sind aktuell auch die Oder-Neiße-Gebiete im Grenzgebiet Deutschlands zu Polen konfrontiert, wo sich die Betroffenen Bewohner bereits mit eigenen Bürgerwehren gegen polnische Diebesbanden schützen.
Der Staat in seiner Urfunktion, dem Bürger Schutz zu bieten, scheint diese Vorfälle zu ignorieren, indem die Grenzenposten zunehmend abgezogen werden.