Der sozialistische Parlamentspräsident in Nikosia, Yiannakis Omirou, möchte nach den harten Einschnitten, die die Europäische Union gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) getroffen hat, aus der Euro-Währungsgemeinschaft austreten. Er bezeichnete die Forderungen der Troika aus EU, EZB und IWF als unannehmbar und befürchtet, dass Zypern dadurch zu einer “Kolonie der schlimmsten Art” werde.
Omirou möchte “Zypern befreien” und fordert, dass sein Heimatland das eben erst geschlossene Abkommen über die Sanierung wieder aufkündigt und gleichzeitig dem Euro den Rücken kehrt. Für Omirou sind staatliche Souveränität, moralische Integrität und ökonomische Unabhängigkeit bei einem Weiterverbleib in der Eurozone nicht mehr gegeben.
Omirou will isländischen Weg beschreiten
Als Alternative schlägt der Parlamentspräsident einen Weg vor, der sich am Vorbild von Island orientiert. Dieser sieht bei der Sanierung des Finanzmarktes und gleichzeitiger Inanspruchnahme ausländischer Glübiger einen Schutz der inländischen Bankkunden vor. Bisher war Island der einzige westliche Staat, der seine stark verschuldeten Finanzinstitute nicht mit Steuergeld rettete, sondern sie unter staatliche Aufsicht stellte. Heute befindet sich Island wieder auf einem Wachstumskurs und hat die Krise überwunden.
? Hintergrund: Island befreit sich aus den Klauen der Finanzmafia