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26. Mai 2013 / 11:06 Uhr

Troika stellt Zypern pauschal unter Geldwäsche-Verdacht

Der Bericht der Troika aus Europäischer Union, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank zu Zypern wird heftig kritisiert. Laut der Zentralbank in Nikosia habe die Troika aus einer Deloitte-Studie das Thema der Geldwäsche durch den zypriotischen Bankensektor falsch dargestellt. Die Zentralbanker reklamieren, dass völlig unrealistische Schlussfolgerungen gezogen worden seien – so habe man etwa 60 Prozent der zypriotischen Bankkunden als potentielle Geldwäscher punziert.

Im ursprünglichen Deloitte-Bericht sei im Gegenteil festgehalten worden, dass Zypern ausreichende Maßnahmen gegen die Geldwäsche gesetzt habe. Auch von falschen Anleger-Daten bei einem Drittel der Bankkunden habe die Troika berichtet – eine Schlussfolgerung, die ebenfalls keine Grundlage habe. Die Studienautoren seien in den Endbericht der Troika nicht eingebunden worden, man habe „einfach nicht mit ihnen geredet.“

Kehrtwende bei Bewertung von Geldwäsche

Die EU vollzieht in der Bewertung der zypriotischen Aktivitäten zur Bekämpfung der Geldwäsche damit eine völlige Kehrtwende. Die für die Überprüfung der nationalstaatlichen Bemühungen zuständige EU-Behörde gab Zypern bisher immer die zweithöchste Note. Dies obwohl es – bei mindestens 40.000 Briefkastenfirmen im Land – in den Jahren 2005 und 2009 nur jeweils sechs Anklagen und eine mickrige Verurteilung wegen Geldwäsche gab und selbst spektakuläre Fälle, die internationales Aufsehen erregten, dort einfach liegengelassen wurden, wie FPÖ-TV berichtet.

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Zypern orientiert sich neuerlich in Richtung Russland 

Die Kritik an der Troika führen führt in Zypern zu einer Neuorientierung in Richtung Russland. Die Regierung hat sich mit Russland auf eine verstärkte Zusammenarbeit in militärischen Angelegenheiten geeinigt. Für die russische Schwarzmeerflotte ist Zypern ein notwendiger Versorgungsposten im östlichen Mittelmeer. Kürzlich nutzten auch mehrere Kriegsschiffe der russischen Pazifikflotte, die die Route vom Pazifik über das Rote Meer durch den Suezkanal gewählt hatten, den Hafen von Limassol als Versorgungshafen. Zypern möchte durch diese militärische Dienstleistungsfunktion für Moskau offensichtlich auch weitere Wirtschaftshilfe erreichen.

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