Wer hätte gedacht, dass die Kisten und Schachteln, die seit zwei Monaten in der Säulenhalle und anderen Räumen des Parlaments liegen, Kunst sein könnten? Auf der Internetseite des Parlaments liest man dazu, dass die Kunstwerke des Schweizers Heiri Häflinger aus Toilettenpapier hergestellt werden. SPÖ-Nationalratspräsidentin Barbara Prammer hatte die Ausstellung eröffnet und dabei “von einem spannenden Kontrapunkt zur prächtigen Architektur des Parlaments” gesprochen.
Im Pressetext heißt es weiters, zitiert nach mumok-Direktorin Karola Kraus
Billige Materialien würden im Kunstkontext schnell noch billiger anmuten, bei Heiri Häfliger verwandelten sie sich jedoch in Objekte von außergewöhnlicher, anspielungsreicher Eleganz. Häfliger arbeitet bevorzugt mit Papiermaché, das er aus farbigem Toilettenpapier schröpft – aus diesem Material entstehen skulpturale Gebilde und Bilder, die eine surreale Poesie ausstrahlen.
FPÖ-Kultursprecherin stellt Prammer unangenehme Fragen
Die freiheitliche Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner hat zu dieser merkwürdigen Ausstellung eine Anfrage an Nationalratspräsidentin Prammer eingebracht. Sie will unter anderem wissen, wer für die Ausstellung verantwortlich ist und welche Kosten für das Parlament entstanden sind. Zu den Lobeshymnen auf die Kunstwerke sagt Unterreiner: “Es gäbe auch andere Assoziationen, die einem bei der Betrachtung des ,Kunstwerks aus Häuslpapier in den Sinn kommen könnten!”