Eine besondere Wählerschicht hat die neokommunistische deutsche Linkspartei im Bundestagswahlkampf entdeckt. Kersten Steinke, Vorsitzende des Petitionsausschusses im Deutschen Bundestag und gleichzeitig Spitzenkandidatin in Thüringen, umwirbt ehemalige Stasi-Mitarbeiter. Bei der sogenannten “Initiativgemeinschaft zum Schutz der sozialen Rechte ehemaliger Angehöriger bewaffneter Organe und der Zollverwaltung der DDR” (Isdor) trat sie in Erfurt bei einer Veranstaltung auf und zeigte Verständnis für deren Anliegen. Offensichtlich erwartet sich die Abgeordnete der neokommunistischen Partei aus diesem Kreis bei den Wahlen am 22. September 2013 entsprechende Stimmen.
Isdor ist Interessensverband von Stasi und Volkspolizei
Bei der Isdor handelt es sich um einen Interessensverband von Staatssicherheit, Volkspolizei und Nationaler Volksarmee in der ehemaligen DDR. Aufgabe ist unter anderem die Wahrung der Interessen ehemalige Angehöriger bezüglich ihrer Pensionsansprüche und dergleichen. Dass es sich bei diesem Verband zweifellos um einen Traditionsverband zur Glorifizierung der ehemaligen DDR und ihres Terrorregimes handelt, zeigt ein Blick auf die Homepage des Verbandes. Dort wird etwa die Volkspolizei als einzige “antifaschistische Polizei auf deutschem Boden” verherrlicht. Gleichzeitig verwahrt man sich, “die Stasi zu verunglimpfen”, und kritisiert die sogenannte “Stasi-Keule”, mit der auch die Linke bekämpft werde.