Am vergangenen Wochenende marschierten mehr als 100.000 “Szekler” – so nennen sich die in Rumänien lebenden Ungarn – für ein Autonomiestatut auf. Mitgeführt wurde auch die traditionelle “Szekler-Fahne” als Symbol der ungarischen Volksgruppe in Rumänien. Die Ungarn bildeten eine 45 Kilometer lange Menschenkette zwischen zwei in Rumänien liegenden ungarischen Dörfern, um so gegenüber Bukarest ihr Eintreten für mehr Autonomie zu demonstrieren. Organisiert wurde die Menschenkette von der Ungarn-Partei UMDR, die in Rumänien die Rechte der ungarischen Minderheit politisch vertritt.
Unterstützt werden die Szekler auch von der konservativen ungarischen Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orbán, der sich seit vielen Jahren für mehr Autonomie und Selbstbestimmung der Minderheit im Nachbarland Rumänien einsetzt. Orbán gewährt den Auslands-Ungarn in Rumänien auch das gleichberechtigte Wahlrecht zum Budapester Parlament, damit sie dort ihre Interessen durch eigene Abgeordnete vertreten können. In Rumänien sollen aktuell rund 1,2 Millionen “Auslands-Ungarn” leben.
Kommunisten gewährten Szeklern gewisse Autonomie
Jenen Autonomiestatus, den die Szekler vom rumänischen Staat erhalten wollen, gab es bereits einmal – in den Jahren 1952 bis 1968. Damals richtete das kommunistische Regime eine “Magyar Autonóm Tartomány” innerhalb Rumäniens ein. Diesen Status, jedoch mit eigenem gewählten Regionalparlament und den notwendigen Selbstverwaltungskompetenzen in den für die Szekler relevanten Sachmaterien, möchten die Ungarn in Rumänien nun wieder erreichen. Die rumänische Zentralregierung lehnt dies bisher ab. Auch in Österreich gab es deshalb im Frühjahr 2013 bereits Proteste vor dem Wiener Stephansdom.