Die britische Royal Bank of Scotland (RBS) wird ihre Altlasten nicht mehr los. Nun soll die Gründung einer Bad Bank mittelfristig helfen, die Probleme aus der Vergangenheit einigermaßen in den Griff zu bekommen. Umgerechnet 45 Milliarden Euro sollen über diese Bad Bank in Zukunft abgewickelt werden. Allein für 2013 muss die RBS voraussichtlich 5,3 Milliarden Euro an uneinbringlichen Krediten abschreiben. Ursprünglich wollte die zu 81 Prozent verstaatliche RBS sogar eine vollständige Aufspaltung in eine “Good Bank” und “Bad Bank”, um die Altlasten dem britischen Steuerzahler zurückzulassen.
Diesen kühnen Plan durchkreuzte jedoch der britische Finanzminister George Osborne. Die RBS war bereits 2008 mit einem 50 Milliarden Euro schweren Rettungspaket vor der sicheren Pleite bewahrt worden. Nun weigert sich Osborne, neuerlich für die RBS in die Staatskasse zu greifen. Mittelfristig wird dies dem RBS-Miteigentümer Staat wohl aber nicht erspart werden.
Radikaler Kurswechsel bei Spekulationsgeschäften
Um mittel- und langfristig aus dem finanziellen Desaster herauszukommen, hat die RBS jedenfalls einen radikalen Kurswechsel bei den Devisen- und Spekulationsgeschäften angekündigt. Aus diesem Hochrisikobereich möchte man sich zurückziehen und gemeinsam mit den Konkurrenzbanken Deutsche Bank, UBS und Barclays an der Aufklärung mutmaßlich krimineller Devisenspekulationsgeschäften aus der Vergangenheit arbeiten.