Das sozialistische Frankreich hat neben der Massenarbeitslosigkeit eine neue sozialpolitische Baustelle: die stark steigende Obdachlosigkeit. Von 2011 bis 2012 ist die Zahl der Betroffenen laut Wirtschaftsstatistik-Institut Insee um 50 Prozent auf 141.500 Personen gestiegen. Die sozialistische Administration unter Staatspräsident François Hollande konnte hier keine Trendwende einleiten – ganz im Gegenteil, die Zahlen steigen von Monat zu Monat.
Dabei handelt es sich aber keineswegs um Langzeitobdachlose, Roma-Clans, Illegale oder Asylanten. Viele Menschen ohne Dach über dem Kopf haben einen Job, nur der ist im sozialistischen Frankreich miserabel bezahlt.
Ganze Berufsgruppen mit Mini-Einkommen von Obdachlosigkeit bedroht
In Frankreich sind mittlerweile ganze Berufsgruppen mit Mini-Einkommen von Obdachlosigkeit bedroht. So ist laut Insee immerhin ein Viertel der Obdachlosen berufstätig. Aktuell sind etwa im Bausektor, in der Gastronomie und in den Pflegeberufen oft die Löhne zu niedrig, um die Miete bezahlen zu können. Trotz eines regelmäßigen Einkommens können sich diese Personen eine Wohnung nicht mehr leisten. Zwei Drittel der Betroffenen verdienen weniger als 900 Euro monatlich.
Die sozialistische Regierung unter Staatspräsident Hollande steht dieser Situation hilflos gegenüber. Man versucht zwar, mit Obdachlosenheimen und Suppenküchen einen Teil der Betroffenen zu versorgen, es werden aber täglich mehr – und das ohne eine reale Chance auf Besserung der Situation.