Am 9. November jährte sich der Berliner Mauerfall, der das Ende kommunistischer Herrschaft in Deutschland bedeutete, zum 25. Mal. Kurz vor dem Gedenktag meldete sich ein Universitätsprofessor zu Wort. Und zwar einer, der früher in der DDR das Fach “Marxistisch-leninistische Philosophie” unterrichtete. Jetzt ist er Chef des Instituts für Politikwissenschaften an der Universität Wien. Selbst das sollte schon zu denken geben, doch was sich Dieter Segert, so der Name des Professors, jetzt leistete, schlägt jedoch so einiges.
Segert: Ostdeutschland leidet an rascher Wiedervereinigung
Er beklagt gegenüber der Zeitschrift NEWS, dass in Deutschland nur noch der “westliche Blickwinkel” gelehrt und die DDR nur als Diktatur dargestellt werde. Außerdem kritisierte Segert die rasche Wiedervereinigung, da die ehemalige DDR dadurch bis heute an Problemen leide. Als Beispiel nennt der Politikwissenschaftler die Einführung der westdeutschen Mark, unter der die neuen Bundesländer bis heute leiden würden. Abschließend setzt Segert noch einen drauf und meint, dass “ein länger unabhängiges Ostdeutschland” jetzt wohl besser dastehen würde.
Karlsböck übt Kritik an Siegert
Der freiheitliche Wissenschaftssprecher Andreas Karlsböck übt heftige Kritik an den Aussagen Segerts. Sie zeugten davon, dass Segert noch nicht im westlichen Wertesystem angekommen sei. Karlsböck kündigte eine parlamentarische Anfrage zur Berufungspolitik der Uni Wien an. Der Geist der Freiheit, der verantwortlich für den Erfolg der westlich-demokratischen Gesellschaft sei, dürfe auf universitärem Boden nicht verhöhn werden.