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20. November 2014 / 13:00 Uhr

Ertrag mit dem Sparbuch – unmöglich

Sparer in Österreich sind ein geplagtes Volk. Erst recht gilt das für treue Sparer mit einem traditionellen Sparbuch. Minizinsen, Steuern und Inflation vernichten real ihr Geld.

Kommentar von Johann Lackner

Jeder zweite Österreicher bespart noch immer ein Sparbuch, meist aus einer alten Spartradition heraus und aus purer Unwissenheit. Denn angesichts der Minizinsen, die seit Jahren für Einlagen auf Sparbüchern gezahlt werden, und einer um ein Vielfaches höheren Inflation, vernichten Sparer mit einem Sparbuch Jahr für Jahr sprichwörtlich ihr Geld.

0,25 Prozent und weniger an Zinsen zahlen viele Banken in Österreich aktuell ihrer Kundschaft auf ein klassisches Sparbuch. Ein Witz im Vergleich zur Geldentwertung, welche 2014 aller Voraussicht nach bei rund 1,70 Prozent liegen dürfte. Hinzu kommt, dass Sparer auf Ihre Zinserträge eine Kapitalertragssteuer (kurz KESt.) in Höhe von 0,25 Prozent entrichten müssen. Ein wahres Minusgeschäft also.

Beispiel: Wer konstant 50.000 Euro auf seinem Sparbuch zu 0,25 Prozent Sparzins veranlagt, erhält dafür 125 Euro an Zinsen pro Jahr. Nach Abzug von KESt. bleiben knapp 94 Euro an Kapitalertrag jährlich übrig. Beträgt die Inflationsrate, wie 2014, hingegen tatsächlich 1,70 Prozent, würde die Spareinlage in Höhe von 50.000 Euro heuer rund 850 Euro an Kaufkraft, sprich Wert, verlieren. Selbst nach Zuschlag des Zinsertrages von 94 Euro hätte man einen realen Wertverlust von mehr als 750 Euro – und das Jahr für Jahr.

Rückerstattung der KESt ist kein Trost

Zwar können Sparer, die weniger als 11.000 Euro jährlich verdienen und somit nicht lohnsteuerpflichtig sind, im Rahmen ihrer Einkommenssteuererklärung mit dem Formular “E3?ihre bereits entrichtete KESt. beim Finanzamt zurückfordern. Doch dies ist ein schwacher Trost. Erstens verbessert das die Renditebilanz bei den derzeit niedrigen Zinsen nur geringfügig, und zweitens “leiden” gerade Geringverdiener sowieso besonders an der aktuellen Geldentwertung.

Alternative Tages- und Festgeldkonten mit deutlich mehr Zinsertrag

Sparer in Österreich können sich aber gegen solch eine Form der Geldentwertung, zumindest teilweise, wehren. Denn vor allem Tages- und Festgeldkonten moderner Direktbanken bringen um ein Vielfaches an Zinsertrag – im Vergleich zum Sparbuch. Konkret sind es bei Sparkonten mit täglicher Fälligkeit aktuell bis zu 1,40 Prozent, Festgelder mit drei oder vier Jahren Laufzeit bringen sogar bis zu 2,00 Prozent.
Wer also im Internet vergleicht und konkret nach solchen Sparkonten sucht, kann den Wertverlust aus Inflation und KESt mit etwas Geschick in vielen Fällen sogar wettmachen. Sparzinsen zu vergleichen lohnt also.


Johann Lackner ist Redakteur bei vergleich24.at

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