Am Höhepunkt der EU-Russland-Sanktionen Ende August 2014 kündigte Brüssel eine großzügige Agrarförderungsaktion für die betroffenen Landwirte mit einem Gesamtvolumen von 165 Mllionen Euro an. Das Geld war laut EU-Kommission vor allem für jene zwölf Länder gedacht, die in den Wirtschaftsjahren 2011, 2012 und 2013 die größten Mengen nach Russland ausgeführt hatten. Brüssel versprach, den Erzeugern von Äpfeln und Birnen, Zitrusfrüchten, Karotten, Gurken, Paprika, Tomaten, Kiwis, Zwetschken und Trauben zu helfen.
Eine Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Walter Rauch, Mitglied des Landwirtschaftsausschusses, deckte nun auf, dass die österreichischen Landwirte bei dieser Aktion wieder einmal (fast) durch die Finger schauen. Dabei mussten allein Gemüsebauern bis zu 600 Tonnen an Produkten vernichten.
Nur 41 österreichische Landwirte erhielten Förderung
Lediglich 41 Bauern wurden laut Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter bisher für die Absatzausfälle durch die Russland-Politik der EU entschädigt. Die Gesamtsummeder via Agrarmarkt Austria (AMA) an die EU gemeldeten Ansprüche beträgt lediglich 217.913 Euro. Damit fließen nur 0,13 Prozent der verfügbaren EU-Mittel bei tatsächlicher Genehmigung an österreichische Landwirte. Die anderen 99,87 Prozent verbraten wieder einmal andere EU-Staaten.