Ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten soll die USA sein. Unbegrenzt sind vor allem die Preise, die dort bei einer Rettungsfahrt verlangt werden. Mit diesem Abzocken auf dem Rücken der Kranken machte jetzt eine junge Frau aus Wien Bekanntschaft. Ihr wurde vor dem 9/11 Memorial Museum schlecht, woraufhin Polizisten die Rettung zu Hilfe riefen – die Fahrt ins Weill-Cornell-Spital dauerte nur zwei Minuten, doch die Rechnung dafür war geschmalzen: 1205,93 USD. Bei dieser Summe wird auch einem gesunden Menschen schlecht.
Bei Herzinfarkt tot
Die Betroffene ärgert sich: "Bis die Rettung kam, vergingen 45 Minuten. Das brachte sogar den Polizisten in Rage, der die Rettungsfahrer beschimpfte und meinte, wenn die Patientin einen Herzinfarkt gehabt hätte, wäre sie schon tot." Die Fahrt ins Krankenhaus war kurz, denn das Spital befand sich nur drei Blocks vom Museum entfernt. Es dauerte zwei Minuten bis die junge Wienerin dort ankam. In der Ambulanz wurde nicht viel gemacht: "Man hat den Blutdruck gemessen und mir Medikamente verabreicht, es gab keine Untersuchung. Dann hat man mir einen Zettel in die Hand gedrückt auf dem ein Magen aufgedruckt war und auf dem erklärt wurde, was eine Gastritis ist." Die Patientin durfte das Krankenhaus wieder verlassen, nachdem von ihrer VISA-Karte pro forma einmal 400 USD abgezogen wurden.
Finanzieller Albtraum
Die fette Rechnung folgte einige Tage später – eben diese 1205,93 Dollar für zwei Minuten Rettungsfahrt. Dann auch noch der Schock über die Antwort der Wiener Gebietskrankenkasse die mitteilte, dass "dafür kein Kostenersatz geleistet werden kann". So ist die zuerst günstige Reise für die Wienerin an die Ostküste Amerikas zum finanziellen Albtraum geworden. Reicher an Erfahrung weiß sie jetzt, dass sie das nächste Mal lieber ein Taxi nimmt, falls ihr in den USA wieder einmal schlecht werden sollte. Eine Fahrt mit dem Taxi hätte vermutlich nicht einmal zehn Dollar gekostet.