In Krems (NÖ) begann am 22. Jänner der erste Prozess gegen ein mutmaßliches Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Österreich. Dem tschetschenischen Asylanten werden dabei die Mitgliedschaft beim IS, die damit einhergehende Teilnahme an Kampfhandlungen und geplante Anschläge in Österreich vorgeworfen.
Asylant plädiert auf „nicht schuldig“
Der Prozessauftakt ist von enormen Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Man befürchtet Anschläge. Deshalb steht während der gesamten Prozessdauer stets ein bewaffneter Sicherheitsbeamter dicht hinter dem mutmaßlichen Dschihadisten. Der Tschetschene, welcher im Dezember im Waldviertel festgenommen worden war, soll im Sommer des letzten Jahres eine Kampfausbildung beim IS absolviert haben, um bei seiner Rückkehr womöglich Anschläge in Österreich zu verüben. Auch soll er von Österreich aus die Islamisten finanziell unterstützt haben. Die Staatsanwaltschaft legte Chatverläufe, Fotos und Bombenbauanleitungen als Beweise vor.
Der Asylant und sein Anwalt plädieren hingegen auf „nicht schuldig“. So soll der Tschetschene nur aus humanitären Gründen in Syrien gewesen sein, um bei der Flüchtlingshilfe tätig zu sein. Der Anwalt meinte gar, er habe Fotos von sich mit Waffen nur gemacht, um männlicher zu wirken, da er aufgrund seiner Kurzsichtigkeit sein Leben lang gehänselt wurde.