Der Bombenleger vom Boston-Marathon wird für den Terroranschlag mit dem Tod bestraft. Am 15. April 2013 hatten Dschochar Zarnajew und sein Bruder Tamerlan zwei Sprengsätze am Marathon-Zieleinlauf gezündet. Drei Menschen wurden bei dem Attentat getötet, mehrere der 260 Verletzten verloren Arme oder Beine. Auf der Flucht hatte das aus Tschetschenien stammende Brüderpaar auch einen Polizisten erschossen sowie einen Autofahrer entführt. Tamerlan Zarnajew war bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei getötet, Dschochar vier Tage nach dem Anschlag festgenommen worden.
Dschochar Zarnajew wurde jetzt von 12 Geschworenen zum Tod durch eine Giftspritze verurteilt. Er nahm das Urteil der Jury zur Kenntnis. Beobachter gehen davon aus, dass er gegen das Urteil vorgehen wird. Bis zu einer Hinrichtung könnten deshalb Jahre vergehen. Die Verteidigung hatte Zarnajew im Prozess als Mitläufer seines älteren Bruders Tamerlan dargestellt und für lebenslange Haft plädiert.
Justizministerin begrüßt Todesurteil
Weil im Bundesstaat Massachusetts die Todesstrafe in den frühen 1980er-Jahren abgeschafft wurde, klagte die Regierung in Washington das terroristische Verbrechen an. Damit war der Weg für das Höchsturteil verfahrensmäßig frei. Justizministerin Loretta Lynch begrüßte das Urteil ausdrücklich und sprach von einer angemessenen Strafe. "Dschochar Zarnajew hat kalt und gefühllos eine Terrorattacke verübt, die hunderte Amerikaner verletzt und drei Menschen das Leben genommen hat", erklärte Lynch.