Ökonomisch im Eck befindet sich aktuell der Erdölstaat Nigeria. Deshalb hat Staatspräsident Muhammadu Buhari nun einen Dringlichkeitsantrag auf einen 3,5-Milliarden-Dollar-Nothilfekredit gestellt. Adressaten dieses Kreditansuchens sind die Weltbank und die afrikanische Entwicklungsbank. Mit der Finanzhilfe möchte das nigerianische Staatsoberhaupt seine Schulden im Staatshaushalt von nicht weniger als 15 Milliarden Dollar abfedern.
Entstanden ist dieses Defizit durch die laufend fallenden Erdölpreise, welche die Staatseinnahmen Nigerias drücken. Nigeria ist die größte Volkswirtschaft auf dem afrikanischen Kontinent und finanziert einen Großteil seiner Ausgaben über die Erdölerlöse.
Nigeria braucht Geld zum Kampf gegen Boko Haram
Ändert sich die Weltmarktlage nicht rasch, dann könnten die Staatseinnahmen aus dem Ölgeschäft auf ein Drittel absinken. Dies wäre für das Regime von Buhari nicht nur finanziell, sondern auch sicherheitspolitisch eine Katastrophe. Aktuell fließen wesentliche Teile der nigerianischen Staatseinnahmen in den Kampf gegen die islamistische Terrororganisation Boko Haram. Diese hatte in den letzten Monaten ihren Kampf gegen die Streitkräfte des Landes und die Zivilbevölkerung mit einer neuen Terrorwelle verstärkt
Im letzten Jahr wurde die Armee hochgerüstet und es wurden spezielle, gut ausgebildete Sondereinheiten in der Polizei für den Kampf gegen die muslimischen Fundamentalisten geschaffen. Gleichzeitig hat man die regionale Bevölkerung mit sozialen Zuwendungen und Investitionen in die Infrastruktur unterstützt. Fallen die Erdöleinnahmen weg, dann hängt diese Strategie finanziell in der Luft.