Die in Südamerika wütende Zika-Epidemie hat nun auch internationale Gesundheitsexperten auf den Plan gerufen. In einem offenen Brief an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordern 150 Experten aus dem Gesundheitswesen die räumliche und zeitliche Verlegung der Olympischen Sommerspiele 2016. Philip Rubin, der ehemalige gesundheitspolitische Berater des Weißen Hauses, zählt zu den prominenten Erstunterzeichnern.
Brasilien als Austragungsort der Olympiade gilt als eines der am meisten betroffenen Gebiete des Zika-Virus. Im Extremfall könnten laut Gesundheitsexperten bis zu einer halben Million Olympia-Besucher angesteckt werden. Neben der Übertragung durch Stechmücken gehen einzelne Mediziner auch von Übertragungsmöglichkeiten durch Geschlechtsverkehr aus.
WHO sieht Gefahrenlage als nicht gegeben
Die WHO folgt den Warnungen der Gesundheitsexperten allerdings nicht und rät von einer Verlegung der Spiele aus Brasilien an einen anderen Standort ab. So würde laut WHO-Experten aus Genf in weiteren 60 Ländern ebenfalls das Zika-Virus Verbreitung finden. Gleichzeitig verwies die WHO darauf, dass im August in Brasilien Winter herrsche und dadurch die Verbreitung durch Stechmücken wegen der Klimabedingungen eingeschränkt sei.