Ein anfänglich angedachter EU-Beitritt ist für die unabhängige Schweiz längst keine Option mehr.

18. Juni 2016 / 13:21 Uhr

Schweiz nun auch offiziell kein EU-Beitrittskandidat mehr

Seit 24 Jahren verstaubt das Beitrittsgesuch bereits in Brüssel. Mit ihrem offiziellen Rückzug zieht die Schweiz nun einen Schlussstrich unter das Kapitel Europäische Union.
    
Ansuchen obsolet

1992 hieß die Europäische Union noch EWG, und so manch Schweizer Politiker dürfte es damals für sinnvoll erachtet haben, dieser Wirtschaftsgemeinschaft beizutreten. Heute denkt in der Alpenrepublik wohl niemand mehr ernsthaft daran, sich dem Nachfolgekonstrukt EU anzuschließen. Obwohl faktisch ohnehin obsolet, ziehen die Schweizer nun auch formal einen Schlussstrich unter ihre seinerzeitigen Ambitionen.

Wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet, hat am Mittwoch der Schweizer Ständerat mit 27 zu 13 Stimmen bei zwei Enthaltungen einem Antrag von SVP-Nationalrat Lukas Reimann zugestimmt, der den Bundesrat auffordert, das EU-Beitrittsgesuch von 1992 zurückzuziehen. Bereits im März hatte der Nationalrat mit großer Mehrheit in diesem Sinne entschieden.

„Nur Wahnsinnige wollen EU beitreten“

Der parteilose Abgeordnete Thomas Minder äußerte sich dahingehend, das Thema kurz und schmerzlos beenden zu wollen, da heutzutage nur noch "ein paar Wahnsinnige der EU beitreten wollten". Hannes Germann von der SVP argumentierte, dass auch in Island kein Vulkan ausgebrochen sei, als das Land den Mut gehabt habe, das Beitrittsgesuch zurückzuziehen. Eine CVP-Abgeordnete meinte hingegen, dass man sich lächerlich mache, da die Schweiz gar kein Beitrittskandidat sei.

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