Die US-Notenbank Federal Reserve verzichtet vorerst auf eine Zinserhöhung, die in den letzten Tagen von vielen Medien herbeigeschrieben worden waren. Begründet wird dies von Fed-Chefin Janet Yellen mit der drohenden "Brexit"-Entscheidung kommende Woche in Großbritannien. Yellen und ihre Experten wollen die Volksabstimmung am 23. Juni in Großbritannien und deren tatsächliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte abwarten, bevor sie eine Entscheidung in Sachen Zinspolitik wagen.
Gleichzeitig drückt auch die Binnenmarktentwicklung in den USA selbst auf die Stimmung in der Fed für eine entsprechende Zinserhöhung. Yellen beruft sich auf einen vorsichtigen Ansatz bei der Zinsentwicklung.
Zinsniveau bleibt vorerst gleich – bis Jahresende zwei Erhöhungen
Vorerst soll das Zinsniveau zwischen 0,25 und 0,5 Prozent eingefroren werden. Erst nach der "Brexit"-Abstimmung und unter Beobachtung von US-Arbeitsmarkt und Inflation soll dann an der Zinsenschraube nach oben gedreht werden. Yellen geht von zwei Erhöhungsschritten bis zum Jahresende 2016 aus. Bis zum Herbst läuft allerdings auch der US-Präsidentschaftswahlkampf.
Und dieser könnte ebenfalls die Zinspolitik der Fed noch massiv beeinflussen. Damit könnten sich die Vorbereitungen Yellens auf eine Zinserhöhung weiterhin verzögern.