Bis zu eineinhalb Millionen christlicher Armenier sind in den Jahren 1915 und 1916 bei Massakern und Todesmärschen im Osmanischen Reich ums Leben gekommen. Deswegen war es eigentlich längst überfällig, dass der deutsche Bundestag als einer der letzten nichtislamischen Staaten weltweit vor kurzem eine Resolution verabschiedet hat, welche die Massenmorde an der (seit Jahrtausenden dort lebenden) Bevölkerung in dem von den Türken besetzten Armenien als Völkermord einstuft.
Abschlachtung der Christen als Notmaßnahme
Doch diese Entscheidung schien das Fass jener Staatsbürgerschaftsdeutschen, die trotzdem nie Deutsche werden, sondern stets Türken bleiben wollen, zum Überlaufen gebracht haben, weil nach türkischer Geschichtsschreibung die Abschlachtung der Christen als Notmaßnahme im Ersten Weltkrieg zu sehen ist.
Türkei bleibt stets Heimatland
Und weil man offenbar als Deutsch-Türke nicht nur die derzeitige Türkei als Heimatland sieht, sondern sich auch für alle Zeiten bemüßigt fühlt, das unfehlbare Türkentum zu verteidigen, wird nun ernsthaft ins Auge gefasst, eine eigene Partei für die türkischen Migranten zu gründen.
Großer Zulauf zu erwarten
Remzi Aru, einer der Mitbegründer der Türkenpartei, meint, dass diese einen großen Zulauf erwarten könne, weil für die Türken die politische Situation in Deutschland „unklar“ sei. In Klartext soll das heißen, dass die größte in Deutschland lebende Minderheit sich nicht mehr von den vorhandenen deutschen Parteien repräsentiert sieht (und wahrscheinlich nie repräsentiert gesehen hat), weil immer noch Türken und weiter hereinkommende türkische Einwanderer „Herabsetzungen“ ausgesetzt sein sollen.
Türke als Sündenbock
Aru wirft dem Deutschen Bundestag wegen seiner Resolution sogar Provokation gegenüber allen hier lebenden Türken vor und beklagt wehleidig, dass seine Landsleute systematisch als Sündenböcke aufgebaut würden, während gleichzeitig „Verbrecher von Abgeordneten, Journalisten und anderen Meinungsführern verteidigt und verherrlicht“ würden.
Türkenpartei wird Erfolg haben
Obwohl das Parteiprogramm einige moderat erscheinende Passagen enthält, wie etwa, dass man „für ein selbstbewusstes, traditionsbewusstes, aber auch weltoffenes, multireligiöses und multinationales Deutschland, das einen gesunden Patriotismus und Nationalstolz pflegt, statt von einem Extrem ins andere zu fallen“ stehen solle, ist offensichtlich, dass die Türken in Deutschland (obwohl die Statistiken herumgeschoben werden, sind es offiziell ca. 3 Millionen) endlich eine politische Macht im Staate darstellen wollen. Und dass es ihnen gelingen wird, kann man Remzi Aru durchaus glauben, weil auch die Türken immer rascher bemerken, wie schwach sich die Altparteien gegenüber den Forderungen des Islams stellen.