Die rot-grüne Wahlkampfmaschinerie des „unabhängigen“ Kandidaten Alexander van der Bellen beginnt zu laufen. Die am Dienstag präsentierte Plakatwelle bringt allerdings nicht viel Neues. Statt hemdsärmelig gibt sich Herr Professor diesmal zwar mehr staatsmännisch, bleibt aber bei seinem Heimat-Schmäh.
Heimat und grüne Ideologie
Wenn sich Herr Professor vor dem Hintergrund einer nordburgenländischen Landschaft ablichten lässt und auf dem Plakat in großen Lettern „Für unser vielgeliebtes Österreich“ entgegenschreit, könnte man beinahe glauben, dass es sich um einen Patrioten handelt, dem Land und Leute wirklich am Herzen liegen.
Doch weit gefehlt. Dankenswerter Weise hat Herr Van der Bellen jeglichen Irrtum gleich selbst ausgeschlossen: "Alle" müssten sich "in dieser Heimat wohlfühlen können", so Van der Bellen anlässlich der Plakatpräsentation; dazu gehöre es, den Gedanken der Solidarität ernst zu nehmen. "Viel geliebt" könne ein Land nur sein, "wenn es für alle sorgt".
Österreich muss als Selbstbedienungsladen beliebt bleiben
Wen er wohl mit „alle“ meint, ist beim ehemaligen Chef der GrünInnen eigentlich nicht schwer zu erraten. In dieser Hinsicht sehr deutlich wurde jüngst ja seine Parteifreundin, die türkischstämmige Abgeordnete Alev Korun, die sich vehement gegen die Abschiebung krimineller Asylwerber ausgesprochen hat. Also auch für die und alle sonstigen bildungsfernen Einwanderer dieser Welt habe Österreich gefälligst "solidarisch" bis an deren Lebensende zu sorgen, damit sie sich in Van der Bellens „Heimat“ auch wirklich wohlfühlen und Österreich auch weiterhin als Selbstbedienungsladen so beliebt bleibt.
EU – ohne wenn und aber
Ganz Staatsmann ist Van der Bellen, wenn es um die Europäische Union geht. Den Herren in Brüssel signalisiert er mit dem Spruch „Gemeinsam stärker“ – nein zum Öxit, dass auf ihn Verlass sein werde, sollte er diesmal tatsächlich mehrheitlich gewählt und nicht nur gezählt werden.
Auch wenn in der EU nicht alles in Ordnung sei, sei jedes Gerede und Spekulieren mit einem Austritt aus der Europäischen Union schädlich, versichert Van der Bellen den Brüssler Schulzens und Junckers künftiges Wohlverhalten der Alpenrepublik. Dabei sein ist für den unabhängigsten aller Unabhängigen eben alles, koste es (die Österreicher) was es wolle. Oder wie prangt es von einem seiner Plakate: „Mehr denn je“.