Als wäre das Radfahren in Wien ja an sich nicht schon eine recht leidige Geschichte für alle Verkehrsteilnehmer, werden von der grünen Verkehrsstadträtin und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou immer neue, mehr oder weniger praktikable Ideen geboren. Von etwa grün eingefärbten Radwegen, die dann auch gleich wieder abfärben, bis hin zu kaum in Anspruch genommenen Fahrradkursen für Migrantinnen. Nein, das ist nicht gegendert, diese Kurse gibt es ausschließlich für Frauen mit Migrationshintergrund, wie auch die Kronen Zeitung berichtet.
Jede Kursteilnehmerin kostet 352 Euro Steuergeld
Seit nunmehr drei Jahren läuft das grüne Migrantinnen-Radler-Projekt mit mäßiger bis kaum zu erkennender Nachfrage nun schon in der Bundeshauptstadt. Jedoch ist in Wien das Radeln keineswegs Privatsache, wie anderswo, im Gegenteil, hier wird ganz tief in den Steuertopf gegriffen, um die kaum nachgefragten Radfahrkurse für Migrantinnen kräftig zu subventionieren. So belaufen sich die bisherigen Kosten dafür auf stolze 50.000 Euro. Derzeit befinden sich – quer über die Stadt verteilt – bescheidene 27 Frauen in diesen Kursen. Die Kurs-Kosten pro Person belaufen sich somit auf aktuell 352 Euro.
"Mobilitätsagentur" – Prestigeprojekt Vassilakous
Das Projekt der Mobilitätsagentur mit einem Jahresbudget von 2,2 Mio. Euro soll nach dem Willen Vassilakous das Radfahren für Frauen mit Migrationshintergrund attraktiver machen. Über dieses Prestigeprojekt der grünen Verkehrsstadträtin wird also, trotz verschwindend geringer Nachfrage, das Steuergeld–Füllhorn ausgeschüttet.
ÖVP-Blümel: "Mangelnde Treffsicherheit bei Subventionen"
Während andere Subventionen, wie etwa der „Oma Dienst“ des katholischen Familienverbandes, der Eltern Unterstützung bei der Kinderbetreuung bieten soll, nur durch massiven Druck der Öffentlichkeit durchgesetzt werden konnten. Dieses gravierende Beispiel mangelnder Treffsicherheit bei Subventionen gehe gesamtheitlich zu Lasten der Steuerzahler, erkannte in schmeichelhafter Formulierung auch ÖVP-Obmann Gernot Blümel.
Auf die Frage warum diese Kurse nicht auch für Männer angeboten würden, erklärte man von Seiten Vassilakous knapp: „Im Gegensatz zu Frauen bestimmter Regionen würden die Männer das Radfahren bereits beherrschen“. Ob sie dabei wohl an ihr eigenes „Fahrrad–Hoppala“ Anfang April dieses Jahres gedacht haben mag, bleibt offen.