Bei Luftangriffen auf einen Stützpunkt der syrischen Armee im Nordosten des umkämpften Landes wurden bis zu 90 Soldaten getötet und rund 100 weitere verletzt. Die USA sprechen nun von einem „Versehen“.
Luftunterstützung für Dschihadisten?
Der Zwischenfall hat sich am Samstag in der Nähe der Stadt Deir ez-Zor im Nordosten Syriens ereignet. Dort flogen drei Kampfflugzeuge der US-Koalition einen Luftangriff auf Stellungen der syrischen Regierungsarmee, obwohl offiziell ein Waffenstillstand zwischen den Konfliktparteien herrscht. Zumindest 62 (andere Quellen sprechen von bis zu 90) Soldaten sollen dem Angriff zum Opfer gefallen sein. Truppen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nutzten umgehend die Gelegenheit, um gegen Stellungen der syrischen Armee vorzurücken.
Russland verurteilt den Luftangriff
Moskauer Angaben zufolge drangen die Flugzeuge der Koalition aus dem Irak kommend in den syrischen Luftraum ein und flogen dann insgesamt vier Angriffe. Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin äußerte in einer Stellungnahme die Vermutung, dass der Luftangriff möglicherweise gewollt war, „um die Umsetzung der mühsam ausgehandelten Syrien-Vereinbarung zu behindern“. Hinsichtlich der von den USA verletzten Einhaltung der Waffenruhe meinte er, nicht zu wissen, was der nächste Schritt sein werde. Als endgültig gescheitert wollte er die Vereinbarung aber nicht bezeichnen.
USA bedauern vermeintlichen Irrtum
Die USA bemühen sich indessen, die Bombardierung des syrischen Stützpunktes als Irrtum darzustellen. Dazu teilte das US-Zentralkommando am Samstag mit, dass man die Zielposition für erhebliche Zeit beobachtet hätte und davon ausgegangen sei, dass es sich um Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gehandelt habe.
Nicht das erste Fehl-Bombardement der US-Streitkräfte
Es ist nicht das erste "Versehen" der US-Streitkräfte, wenn es um Bombardements geht. Erst vergangenen Herbst wurde ein Hospital der "Ärzte ohne Grenzen" in Afghanistan durch Bombenangriffe der US-Armee dem Erdboden gleich gemacht. Dennoch ist das US-Außenministerium stets an erster Stelle, Russland für ilegalle Bombardements in Syrien verantwortlich zu machen.
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