Tirols streitbarer SP-Chef Ingo Mayr wirft das Handtuch: Wie er heute, Montag, überraschend erklärte, will er am Parteitag am 22. Oktober nicht mehr zur Obmann-Wahl antreten. Als Grund gab Mayr laut Kronen Zeitung „anhaltende parteiinterne Turbulenzen“ an. Nachfolgerin wird die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik.
"Interne Turbulenzen" um Landtagsmandat
Die „internen Turbulenzen“ entwickelten sich um den durch eigene Parteigenossen verhinderten Einzug Mayrs in den Landtag. Mayr hatte sich erhofft, durch Vorreihung den frei gewordenen Sitz der abgetretenen Landtagsabgeordneten Gabi Schiessling besetzen zu können – die vorgereihten Parteifreunde weigerten sich allerdings, entsprechende Verzichtserklärungen zu unterschreiben.
Traurige Berühmtheit als "Nazi-Sager"
In den Medien erlangte der SP-Chef im Vorjahr durch seinen berüchtigten „Nazi-Sager“ auf Facebook gegenüber Norbert Hofer im April zweifelhafte Präsenz. Der Justiz gelang in den zwei darauf folgenden Verfahren ein legistisches Paradoxon: Zunächst verlor Mayr das Zivilverfahren Mitte Juli und muss es seither unterlassen, Norbert Hofer als Nazi zu beschimpfen.
Justiz-Posse: Einmal schuldig, einmal Freispruch
Im dem parallel laufenden Strafverfahren wegen Ehrenbeleidigung wurde Mayr, der sich selbst zuvor schon für seine Aussage bei Hofer öffentlich entschuldigt hatte, Ende Juli kurioserweise freigesprochen. Das von Norbert Hofers Anwalt Hubertus Weben umgehend eingeleitete Berufungsverfahren läuft noch.