Der Widerstand der amerikanischen Ureinwohner hat vorerst zum Erfolg geführt.

6. Dezember 2016 / 19:47 Uhr

Massive Indianerproteste gegen Pipeline zwingen US-Regierung vorerst zum Einlenken

Tausende amerikanische Ureinwohner und rund 2.000 Veteranen der US-Armee hatten im amerikanischen Bundesstaat Nord-Dakota gegen den Bau einer Öl-Pipeline protestiert. Nun sollen Alternativrouten geprüft werden.

Ureinwohner leisteten Widerstand

Die umstrittene Route der Pipeline sollte entlang des Territoriums der Sioux-Indianer unter dem Lake Oahe verlaufen, der als Wasserreservoir des Missouri dient. Die Indianer sahen dadurch ihre Wasserversorgung gefährdet und befürchteten zudem eine Entweihung heiliger Stätten.

Gemeinsam mit Armee-Veteranen und Umweltaktivisten leisteten sie seit Monaten erbitterten Widerstand, der nun vorerst zum Erfolg geführt hat. Zuvor gab es bei Auseinandersetzungen mit der Polizei bereits zahlreiche Verletzte und Festnahmen.

Veteranen gaben Ausschlag – Regierung lenkt ein

Da das umstrittene Teilstück der Pipeline auf dem Territorium der US-Army verläuft, liegt der Ball nun bei der Militärverwaltung und der Regierung der USA. Ein erster Schritt dazu war es, die Bauarbeiten zum Missfallen der Betreiberfirma und republikanischer Politiker vorerst zu untersagen.

Einer der Gründe für das Einlenken scheint die Beteiligung der Armee-Veteranen am Protest gegen das Projekt auf Armeegrund gewesen sein. In einem weiteren Schritt soll nun die Umweltverträglichkeit des Projekts geprüft und nach Alternativrouten gesucht werden. Der Betreiber-Konzern warf der Regierung von US-Präsident Barack Obama "politischen Aktionismus" vor.

Pipeline soll Fracking-Öl transportieren

Bei der Pipeline handelt es sich um ein 3,8 Milliarden Dollar teures Projekt an deren Betreiberfirma „Energy Transfer Partners“ pikanterweise der künftige US-Präsident Donald Trump finanziell beteiligt ist. Die Leitung soll Öl von tausenden Frackingbohrstellen im Norden Nord-Dakotas bis in den Staat Illinois transportieren. Zur Fertigstellung der rund 1.900 Kilometer langen Röhre fehlt lediglich das umstrittene Teilstück unter dem Lake Oahe.

 

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