Die Ankündigung des amtierenden sozialistischen Staatspräsidenten Francois Hollande, bei den Präsidentschaftswahlen 2017 nicht mehr anzutreten, stürzt die französische Linke in eine stressbeladene Kandidatensuche. Insgesamt rittern derzeit zehn Kandidaten um die linken Stimmen in Frankreich. In einer Vorwahl Ende Jänner stellen sich sieben Kandidaten, um einen Favoriten zu küren.
Neben dem aussichtsreichsten Anwärter und ehemaligen Ministerpräsidenten Manuel Valls versuchen es aus des Sozialistischen Partei Frankreichs auch die drei ehemaligen Minister Arnaud Montebourg, Vincent Peillon und Benoît Hamon. Dazu kommen noch die linksliberale Syliva Pinel von der Parti Radical de Gauche, sowie Jean-Luc Bennahmias vom Front Démocrate und François de Rugy von der Ökologischen Partei.
Ex-Wirtschaftsminister Macron tritt als unabhängiger Kandidat an
Wer immer die Vorwahlen bei der Linken gewinnt, könnte in den zwei Wahlgängen für das Amt des Staatspräsidenten an einem weiteren Kandidaten des linken Lagers scheitern: Emmanuel Macron. Macron bastelt bereits seit dem Frühjahr 2016 als ehemaliger Wirtschaftsminister an seiner eigenen Kandidatur um schielt als unabhängiger Kandidat mit pragmatischem Wirtschaftsverständnis auch auf Stimmen aus dem Zentrumslager.
Neben Macron könnten Valls und Co. aber auch weitere Konkurrenten aus dem linken Lager die notwendigen Stimmen gegen den Kandidaten der Republikaner, François Fillon, bzw. des Front National, Marine Le Pen, kosten. Denn auch der Kommunist Jean-Luc Mélenchon und der Grüne Yannick Jadot wollen sich am ersten Präsidentenwahlgang beteiligen.