In Tschetschenien herrscht weder Krieg noch Elend – trotzdem flüchten massenhaft bewaffnete “Schutzsuchende” nach Österreich.

4. Feber 2017 / 19:16 Uhr

22 bewaffnete “Flüchtlinge” aus Tschetschenien auf der Donauinsel festgenommen

In Tschetschenien entschieden sich in einer Volksabstimmung im Jahre 2003 etwa 95,5 Prozent der Bevölkerung für den Verbleib in der Russischen Föderation. Und Krieg herrscht dort seit fast einem Jahrzehnt keiner mehr. Dennoch befinden sich nach wie vor mehr als 30.000 Tschetschenen in Österreich, und laufend kommen sogar neue nach.

Einfach nur spazieren gegangen

Eine Gruppe dieser Neu-Zuzügler, die sich am Freitag gegen 20.45 Uhr am Donauinselplatz verdächtig benommen haben sollen, fiel einigen aufmerksamen Zeugen auf, die daraufhin die Polizei verständigten. Als bald darauf zwei Beamtinnen eintrafen, stoben die Männer sofort auseinander, doch einige von ihnen gaben sich den Polizistinnen gegenüber sogar recht redselig. Ungefragt erzählten sie, dass sie nur so "gemütlich spazieren" gingen, bzw. auf einer Hochzeit gewesen seien. Dass sie vermutlich deswegen das Gespräch suchten, um Zeit zu schinden, ergab sich dann aus der Tatsache eines interessanten Fundes.

Maschinenpistole und andere Waffen im Schnee versteckt

Nachdem noch zwei weitere Polizeistreifen sowie die Einsatzeinheit WEGA samt Diensthundestaffel eingetroffen war, entdeckten die Beamten eine Maschinenpistole, eine Faustfeuerwaffe samt Munition und ein Messer im Schnee. Dieses beachtliche Waffenarsenal ist kurz zuvor dort versteckt worden.

16 der "Spaziergänger" bereits anerkannt und dürfen bleiben

Die 22 Verdächtigen, Männer zwischen 25 und 47 Jahren, entpuppten sich allesamt als „Flüchtlinge“ aus Tschetschenien. Vier dieser Herrschaften sind noch Asylwerber, zwei haben einen negativen Bescheid in der Tasche und 16 sind schon Asylberechtigte. Sie wurden vorläufig festgenommen, und es soll gegen sie wegen Bildung einer staatsfeindlichen Verbindung ermittelt werden.

Sicherheitshalber gab das Innenministerium am Samstagnachmittag bekannt, dass es sich eher um keinen terroristischen sondern einen kriminellen Hintergrund handeln dürfte. Zusätzlich wird angemerkt, dass es wohl um eine Bandenrivalität unter Tschetschenen gegangen sei (was wohl das Innenministerium nicht sonderlich kratzt, weil eine solche in Wien bereits zur „Normalität“ gehört).

Innenminister Sobotka ist stolz auf seine "Hinseher"

Aber wenigstens ist ÖVP-Innenminister Wolfgang Sobotka, wie er der APA erklärte, stolz auf seine Bürgerinnen und Bürger, die seinem Aufruf „Wir brauchen eine Gesellschaft vom Wegsehen zum Hinsehen“ gefolgt sein sollen, weil sie den entscheidenden Hinweis für den Zugriff lieferten.

Sobotka glaubt auch daran, dass die Aktion GEMEINSAM.SICHER dafür verantwortlich sein soll, dass die aufmerksamen Zeugen nicht weggesehen und die Polizei verständigt haben, und er meinte zusätzlich:

Der Minister und seine Rahmenbedingungen

Als Innenminister gilt meine oberste Priorität, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Sicherheit und Freiheit in unserer Republik gewährleisten. Denn ohne Sicherheit gibt es auch keine Freiheit.

Es wäre allerdings wirkungsvoller als solche salbungsvollen Worte zu schwingen, wenn Innenminister Sobotka die Rahmenbedingungen dafür schafft, dass wenigstens diese 22 tschetschenischen „Flüchtlinge“ unverzüglich in ihr Heimatland abgeschoben werden, in welchem weder Krieg noch ein sonstiger Grund dafür herrscht, dass diesen Personen in Österreich überhaupt Asyl gewährt werden dürfte.

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