Das linksgerichtete Nachrichtenmagazin Der Spiegel hat in seiner aktuellen Ausgabe den amerikanischen Präsidenten Donald Trump in der Pose eines IS-Schlächters abgebildet, der mit einem Messer die Freiheitsstatue geköpft hat. Dies nahm die AfD Berlin zum Anlass, auf Twitter eine deutsche Version des Spiegel-Titelbildes zu veröffentlichten.
Merkel hat Deutschland auf dem Gewissen
In der Version der AfD wurde das stilisierte Bildnis Donald Trumps durch Angela Merkel ersetzt. In der linken Hand hält sie ein blutiges Messer mit Halbmond auf der Klinge, in der Rechten ein brennendes Grundgesetz. Links unten wurde Trumps Motto „Amerika first“ durch Merkels „Wir schaffen das“ ersetzt.
Wiederholt haben AfD-Politiker Angela Merkel vorgeworfen, mit ihrer Politik der Islamisierung Deutschlands für Blut und Tränen in der Bevölkerung gesorgt zu haben. Zudem habe sie sich mit der Öffnung der Grenzen und der unkontrollierten Einwanderung über Recht und Gesetz hinweggesetzt, um dann den Deutschen ihr mittlerweile berüchtigtes „Wir schaffen das“ abzuverlangen.
Neues @DerSPIEGEL Cover. pic.twitter.com/V3MeLi8Oh6
— AfD Berlin (@AfDBerlin) 5. Februar 2017
Mainstream-Medien empört
Dieser Affront löste in der Mainstream-Presse Empörung aus. Die Berliner Tageszeitung titelte: „Geschmacklose Karikatur – AfD provoziert Merkel mit abgewandeltem Spiegel-Cover“. Auch die Huffington Post und Merkur.de sprechen von einer „geschmacklosen Karikatur“.
Als Demokrat kann man #Trump ablehnen. Das #Spiegel Cover ist aber blanke #Hetze und keine Kritik mehr. pic.twitter.com/lcNdonGgug
— chris65110 (@chris65110) 3. Februar 2017
Im Falle des dann eigentlich ebenso geschmacklosen Spiegel-Titelbildes (siehe oben) findet man zwar mancherorts leise Kritik, allerdings sucht man eine sich ebenso empörende Schlagzeile vergeblich. Für die Süddeutsche Zeitung drückt das Spiegel-Titelbild zum Beispiel aus, dass es für viele unmöglich sei, „diesem Mann (Trump) mit Respekt zu begegnen“.
Die Washington Post bezeichnete das Spiegel-Titelbild gar als „stunning“ (atemberaubend, überwältigend). Aber in der Spiegel-Geschichte ging es ja um einen Politiker, der seine Wahlversprechen einlöst und sich in erster Linie für sein Land und dessen Bevölkerung einsetzt. Für die politischen Eliten in Deutschland und den USA ein absolutes „no go“.