Innsbruck-Pradl: Der Rapoldipark ist längst nicht mehr so friedlich wie auf diesem idyllischen Foto.

11. Feber 2017 / 17:15 Uhr

Innsbrucker “Nafri”-Szene erfordert dauerhaft massiven Polizeieinsatz ohne jede Verbesserung

Das wird viele Anrainer gar nicht freuen: Für den österreichischen Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) ist die kriminelle Nordafrikanerszene im Innsbrucker Rapolidpark (Stadteil Pradl) nur ein subjektiv allgemeines Phänomen, wie er in einer Anfragebeantwortung an den Tiroler FPÖ-Abgeordneten Peter Wurm im Zusammenhang mit Medienberichten über die dortigen Vorkommnisse formulieren lässt:

Der in einer Tageszeitung zitierte Inhalt eines Briefes einer Anrainerin des Rapoldiparks beschreibt subjektiv allgemeine Phänomene, welche den Sicherheitsbehörden im Zusammenhang mit der sogenannten „Nordafrikaner-Szene“ bekannt sind.

Dass aber dort nach ministeriellem Gutmenschen-Schönsprech auch objektiv nicht alles in Ordnung sein kann, lässt sich aus den nachfolgenden Passagen der Anfragebeantwortung und dem dort dargestellten Ressourceneinsatz herauslesen:

Der Ressourceneinsatz zur Bekämpfung von Delikten, gesetzt durch Angehörige der sogenannten „Nordafrikaner-Szene“, wurde seit dem Jahr 2011 beibehalten und durch organisatorische Maßnahmen optimiert. Die im Jahr 2007 eingerichtete Ermittlungsgruppe wurde in den Fachbereich „Suchtmittelkriminalität“ beim Stadtpolizeikommando Innsbruck eingegliedert. Es werden sämtliche Ressourcen dieses Fachbereiches im Beobachten, Kontrollieren und Bekämpfen der Suchtmittelszene im Bereich des Rapoldiparks und der Umgebung eingesetzt.

Unterstützt werden die Maßnahmen durch die Bediensteten der Polizeiinspektionen Kaiserstraße und Pradl, um für eine hohe Kontroll- und Überwachungsdichte zu sorgen. Durch den zusätzlichen Einsatz von Exekutivbediensteten in Zivil, Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität beim Landeskriminalamt Tirol, und dem Einsatz von Suchtmittelspürhunden wird der Personaleinsatz ergänzt.

Nordafrikaner: Schwerpunktstreifen und Schutzzonenkontrolle

In Wahrheit hat die Innsbrucker Polizei offensichtlich noch weit höheren Einsatzbedarf gegenüber der Nordafrikanerzszene. Dies lässt die Erwähnung von zusätzlichen Schwerpunktstreifen und Schutzzonenkontrollen erahnen. Dass sich die Lage bessert, haben die Anrainer jedenfalls bis heute nicht gespürt:

Konkret werden zur Reduzierung der strafbaren Handlungen im Bereich des Rapoldiparks und dessen Umgebung bereits folgende zusätzliche Maßnahmen gesetzt:

  • vier bis acht Suchtmittelschwerpunktstreifen im Monat durch Bedienstete in Zivil des Landeskriminalamtes Tirol und des Stadtpolizeikommandos Innsbruck,  

  • vier Schwerpunktstreifen im Monat durch Bedienstete der Polizeiinspektion Kaiserjägerstraße,

  • lageangepasste eigene Sonderstreifen auf Basis der Erkenntnisse aus der Auswertung der polizeilichen Videoüberwachung am Hauptbahnhof und Kontrolle der Schutzzonen.

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