Mit einem Skandal besonderen Ausmaßes sieht sich derzeit das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) konfrontiert. Ein afghanischer Dolmetscher, laut Eigenaussage im Dienste des Amtes, wünschte auf Facebook allen Juden "die Gaskammer".
"Juden gehören in Gaskammer"
Auslöser dieses Hasspostings war die Sperre des Tempelberges und der darauf befindlichen Al-Aqsa-Moschee für palästinensische Moslems durch israelische Sicherheitskräfte, nachdem ein Islamist drei israelische Polizisten brutal ermordet hatte. Der angebliche Mitarbeiter des BAMF erdreistete sich daraufhin auf Facebook und teilte ein Video der Seite "Im Auftrag des Islams" mit den Worten:
Was soll das, die verbieten diesen Leut das Gebet! Juden gehören in Gaskammern!!!
Dem nicht genug, teilte der Afghane auch ein Video von Russia Today über die Eskalation in Israel mit dem Kommentar:
USA, France, Germany, UN! Warum schaut ihr zu? Was ist da los? Ist dort nicht Türkei? Das sind verfickte Juden. Am besten alle vergasen!
Twitter-Nutzer entdeckten Skandal
Den Skandal überhaupt ins Rollen brachten aufmerksame Twitter-Nutzer. Sie entdeckten das Hassposting des Dolmetschers – und selbsternannten "Antifaschisten" – und konfrontierten das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge damit.
#Flüchtlingskrise: Im #Bamf arbeiten antisemitische Islamisten als Übersetzer. Gelangen so #ISIS Kämpfer ins Land? via @CH2CH2CH2CH2CH2 pic.twitter.com/Ll4mJUtyMw
— Dora Bromberger (@DoraBromberger) 23. Juli 2017
BAMF: "Nur" externer Freiberufler
Mittlerweile hat das Bundesamt eine Stellungnahme abgegeben. Besagter Afghane arbeitete tatsächlich für das BAMF, nämlich im Jahr 2016. Man betont aber, dass er "kaum Einsätze" hatte. Dolmetscher würden zudem nicht angestellt, sondern seien lediglich als Freiberufler tätig.
#BAMFerklärt: Aufgrund der zahlreichen Nachfragen. #Dolmetscher #BAMF pic.twitter.com/FEx5uQKyGw
— BAMF (@BAMF_Dialog) 24. Juli 2017