Von der Öffentlichkeit völlig unbemerkt, haben Frauen in der Salafistenszene eine tragende Rolle eingenommen. Ihr Spielfeld sind dabei vor allem die sozialen Netzwerke.
Salafisten-Hydra hat viele Köpfe
“Der Salafismus wird immer weiblicher”, zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung den Leiter des Verfassungsschutzes in Nordrhein-Westfalen, Burkhard Freier. So habe sich in Nordrhein-Westfalen ein 40-köpfiges “Schwesternnetzwerk” gebildet, das in den sozialen Netzwerken höchst aktiv und erfolgreich sei. Frauen hätten in den Strukturen der Radikalislamisten bereits führende Rollen übernommen und in der Szene die in Haft befindlichen männlichen Aktivisten ersetzt.
Frauen mittlerweile Ideologieproduzentinnen
Das Netzwerk der Frauen habe ein komplettes salafistisches Programm im Angebot. Die über das Internet verbreitete radikale Indoktrinierung reiche von der Kindererziehung über das Kochen und die Interpretation von Religionsvorschriften bis zur Hetze gegen “Nichtgläubige”, so Freier. Die Mohammedanerinnen könnten mittlerweile ein komplettes Lehrprogramm anbieten und hätten sich in der radikalen Islamistenszene zu Ideologieproduzentinnen entwickelt.
Salafisten Träger des islamistischen Terrors in Europa
Den Verfassungsschützern zufolge indoktrinieren die Frauen zudem ihre eigenen Kinder von klein auf. Dadurch werde der Salafismus zu einer Familienangelegenheit. “Es beginnt etwas zu entstehen, was sehr viel schwerer aufzulösen ist: nämlich salafistische Gesellschaftsteile”, beschreibt der Verfassungsschützer das sich darstellende Lagebild. Unter Berufung auf Geheimdienstkreise berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa), dass die Sicherheitsbehörden mehrere Dutzend Frauen und Jugendliche als islamistische Gefährder einstufen und ihnen damit potenziell einen Terrorakt zutrauen. Laut Freier entstammt jeder dschihadistische Terrorist, den wir in den vergangenen Jahren in Europa erlebt haben, der salafistischen Szene.