Die Verbotspartei, die Grünen schlagen wieder zu. Jetzt fordern sie das Verbot von Böllern zu Silvester. Nicht nur der Verkauf von Böllern an Privatpersonen soll untersagt werden, sondern das Böllern an sich auch gleich. Stattdessen soll es mehr öffentliche Feuerwerke zu Silvester geben. Das beschlossen die Delegierten auf ihrem Landesparteitag am Samstag, 6. April, in Berlin.
Begründet wird das Verbotsansinnen mit dem Lärm und der Feinstaubbelastung, die Böller verursachen, mit der Gefahr für Tiere und der durch Böller verursachten Verletzungen. Nicht begründet wird das Verbotsansinnen mit der Tatsache, dass es bei den jüngsten Silvesterfeiern Angriffe auf Rettungskräfte und Polizei mit Böllern gegeben hatte – von Neubürgern, die mal wieder ein wenig ihre “Kriegserfahrungen” praktisch “verarbeiteten”.
Ziel: Bundesweites Verbot
Doch den Berliner Grünen ist ihr Wirkungsbereich nicht genug. So fordern sie in dem Antrag das Land Berlin auf, eine Bundesratsinitiative zu einem bundesweiten Verkaufs- und Nutzungsverbot von Böllern zu starten. Aktuell ist der Verkauf von Raketen und Böllern auf Bundesebene geregelt und nur an den Tagen an Silvester erlaubt.
Dass das Böllern bald verboten sein könnte, ist sehr wahrscheinlich. Schon im Januar hatte Innensenator Andreas Geisel (SPD) angekündigt, das Böllern an Silvester an einigen Berliner Orten verbieten zu wollen.
Verbot von Brauchtum
Lärmbräuche wie Schießen, Kracher, Aperschnalzen usw. gehören gerade zu Silvester zum uralten Brauchtum. Denn in den vier Rauhnächte zwischen der Wintersonnenwende und dem Dreikönigstag – Thomasnacht am 21. Dezember, Christnacht, Neujahrsnacht und die Nacht vom 5. auf 6. Januar – findet dem Volksglauben nach die “Wilde Jagd” statt, vor der man sich in Acht nehmen sollte. Die Rauhnächte gelten als eine Zeit “außerhalb der Zeit”, in der die normalen Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt und daher die üblichen Grenzen zu anderen Welten aufgehoben sind. Mittels Räuchern, Lärmbräuchen usw. sollen die bösen Geister vertrieben werden.
Mit der neuen Forderung der Grünen würde einmal mehr altes Brauchtum abgeschafft. Und wieder wird dem Volk erklärt, wie gut das doch ist, mit einer eingespielten Tradition zu brechen. Erst wenn das letzte bisschen Spaß verschwunden ist, werden die Deutschen merken, auf was sie sich da eingelassen haben.