Nach Informationen eines freiheitlichen Nationalratsabgeordneten gibt es massive Missstände in der Visa-Vergabe für russische Touristen, die nach Österreich reisen wollen. Nur über Umwege sei es offenbar für hartnäckige Gäste mit russischer Staatsbürgerschaft möglich, in das Land einzureisen.
Visa über Frankreich
Nationalratsabgeordneter Roman Haider von der FPÖ ortet in der Visavergabe einige Ungereimtheiten und stellte unlängst eine parlamentarische Anfrage an Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP). "Das wäre eine vorsätzliche Schädigung der österreichischen Tourismuswirtschaft", gibt Haider an, der auch gleichzeitig Obmann des parlamentarischen Tourismusausschusses ist.
Der FPÖ lägen Berichte vor, wonach die österreichische Botschaft in Moskau nur äußert selten Urlaubsvisa an russische Bürger ausgeben würde. Wirklich hartnäckige Touristen nehmen den Umweg über die französische Botschaft. "Dort werden offensichtlich ohne weiteres Visa für den gesamten Schengen-Raum ausgegeben. Die Rede ist sogar davon, dass diese französischen Visa eine Gültigkeit von bis zu zehn Jahren haben“, so Haider.
Über Frankreich würde so auch unser heimischer Tourismus aufrecht erhalten und Russen ist es somit möglich, auch Österreich zu bereisen, während die eigene Botschaft diese Aufgabe angeblich nicht erfülle. „Stimmen diese Tatsachen, so handelt es sich klar um eine vorsätzliche Schädigung des heimischen Tourismus durch die Verhaltensweise der österreichischen Botschaft in Moskau. Diese kann nicht hingenommen werden und muss sofort abgestellt werden", meint Haider, der gespannt auf die Antwort des Außenministers wartet.