Krach gibt es innerhalb des Regimes in der Ukraine. Deshalb hat jetzt überraschend der bisherige Wirtschaftsminister Aivaras Abromavicius das Handtuch geschmissen und die Regierung mit sofortiger Wirkung verlassen. Der Rücktritt hat seine Grundlage in einem Streit über die Reformpolitik in der Ukraine. In der Regierung unter der Führung von Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk herrscht große Uneinigkeit, wie man die Finanz- und Wirtschaftskrise beenden kann.
Seit dem Umsturz im Frühjahr 2014 steht die Ukraine am Rande eines finanziellen Zusammenbruchs. Lediglich Kredite und Finanzmittel des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Union in Milliardenhöhe halten das Land noch über Wasser.
US-Besatzungsregime vor dem totalen Scheitern
Mit dem Abgang von Abromavicius bekommt das sogenannte US-Besatzungsregime in Kiew deutliche Risse. Der bisherige Wirtschaftsminister sowie die weiterhin amtierende Finanzministerin Natalia Jaresko wurden bei ihrer Angelobung erst zu ukrainischen Staatsbürgern. Sowohl Abromavicius als auch Jaresko sind ehemalige Investmentbanker, die auf Druck der USA und der internationalen Finanzwirtschaft in ihre Ämter gehievt worden sind. Sie sollten die Politik der Ukraine kontrollieren und die Interessen der ausländischen Geldgeber wahren. Jetzt scheint diese Strategie zu scheitern.